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Selected Publication:

Pilch, M.
Die Erstmanifestation der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen im Kindes- und Jugendalter
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2010. pp.222 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Bauernhofer Thomas
Deutsch Johann
Hauer Almuthe
Altmetrics:

Abstract:
Die Erstmanifestation der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen im Kindes- und Jugendalter Ziel: Ziel dieser Dissertation ist es, die Erstmanifestation der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) im Kindes- und Jugendalter zu beleuchten. Methoden: 60 CED-PatientInnen der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz mit Erstdiagnose zwischen 1992 und 2005 im Alter bis 19 Jahre wurden retrospektiv in Hinblick auf Anamnese, Erstsymptome, Symptome bei Diagnosestellung, Laborparameter, Endoskopie, Histologie und bildgebende Verfahren analysiert. Resultate: Von den 60 CED-PatientInnen entfielen 35 (58 %) auf Morbus Crohn (MC), 18 (30 %) auf Colitis ulcerosa (CU) und 7 (12 %) auf Colitis indeterminata (IC). Das Verhältnis männlich:weiblich betrug 1:1. Die ersten Symptome traten im Median mit 12,4 Jahren (1,2 - 18,3) auf. Die Diagnosestellung erfolgte im Median mit 13,3 (2,8 - 18,5) Jahren. Die Zeitspanne zwischen dem Auftreten der Erstsymptome und der Diagnosestellung betrug im Median 5,8 (0,4 - 80,3) Monate. Vier PatientInnen hatten eine positive Familienanamnese, und 4 weitere wurden vor Diagnosestellung appendektomiert. Die häufigsten fünf Erstsymptome waren Durchfall (52 %), Bauchschmerzen (38 %), Hämatochezie (28 %), Müdigkeit (45 %) und Gewichtsverlust (35 %). Eine Thrombozytose lag bei 27 (45 %) der CED-PatientInnen vor, eine Leukozytose bei 19 (32 %), die Zahl der stabkernigen Granulozyten war bei 48 (80 %) erhöht, das Hämoglobin bei 41 (68 %) vermindert, das MCV bei 32 (53 %) vermindert, die BSG bei 46 (77 %) erhöht, das CRP bei 41 (68 %) erhöht, das saure 1-Glykoprotein bei 42 (70 %) erhöht, das Albumin bei 16 (27 %) vermindert, das Eisen bei 49 (82 %) vermindert, das Transferrin bei 26 (43 %) vermindert und mindestens eine Transferase bei 4 CU-PatientInnen (22 % der CU-PatientInnen) erhöht. Bei den MC-PatientInnen waren am häufigsten (31 %) Dickdarm, Dünndarm und oberer Gastrointestinaltrakt betroffen. Bei den CU- und IC-PatientInnen wurde am öftesten eine Pancolitis (44 % bzw. 43 %) festgestellt. Zusammenfassung: Das rasche Erkennen einer CED ist bei Kindern und Jugendlichen sehr wichtig, um eine optimale Entwicklung zu gewährleisten und Komplikationen und Operationen hintanzuhalten.

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