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Friedl, C.
Vitamin D - Defizienz im geriatrischen Kollektiv
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.82
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
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Lackner Claudia
- Advisor:
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Fahrleitner-Pammer Astrid
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Ein pathologischer Vitamin D-Stoffwechsel ist gerade bei älteren Menschen weit verbreitet, wobei vor allem Alters- und Pflegeheimpatienten häufig betroffen sind. Von einem Vitamin D-Mangel spricht man bei einem 25(OH)D-Serumspiegel von <20ng/ml. Das Alter und mit ihm einhergehende Veränderungen gelten als größte Risikofaktoren für die Entwicklung eines Vitamin D-Mangels. Ein Vitamin D-Defizit führt über eine verminderte intestinale Resorption von Kalzium und Phosphat zu einem sekundären Hyperparathyroidismus, einem gesteigerten Knochenumbau sowie zu einer Osteomalazie und Muskelschwäche. Darüber hinaus scheint ein Vitamin D-Mangel mit einer Reihe von anderen Krankheitsentitäten assoziiert zu sein. Methoden: Im Rahmen der Styrian Osteoporosis Study, einer prospektiven Kohortenstudie, wurden Frauen ab dem 70. Lebensjahr, welche noch mobil waren, in 95 Alters- und Pflegeheimen in Österreich rekrutiert und bei 961 Probandinnen wurde die Serumkonzentration von 25-Hydroxyvitamin D gemessen. Ziel dieser Diplomarbeit ist die Evaluierung des Vitamin D-Status bei Alters- und Pflegeheimbewohnerinnen ohne Vitamin D-Supplementierung (n=921) in Österreich sowie die Analyse möglicher Zusammenhänge zwischen Vitamin D und dem Mineral- und Knochenstoffwechsel sowie der Muskelkraft. Das Studienkollektiv wurde daher ausgehend vom 25(OH)D-Mittelwert in zwei Gruppen unterteilt (Cut-Off: Mittelwert). Ergebnisse: 94,8% der Alters- und Pflegeheimbewohnerinnen im Alter von 70-100 Jahren hatten ein Vitamin D-Defizit [25(OH)D <20,0ng/ml], wobei 76,7% davon sogar einen schweren Vitamin D-Mangel [25(OH)D <10,0] zeigten. Nur bei 14 Frauen lag die 25(OH)D-Serumkonzentration innerhalb des Normbereichs [25(OH)D 30,0-60,0]. Verglichen mit der Gruppe 2 hatten die Frauen mit niedrigeren 25(OH)D-Spiegeln (Gruppe 1) signifikant niedrigere Serumkonzentrationen von Kalzium und Phosphat, eine verminderte Muskelkraft, eine Erhöhung des Parathormonspiegels und höhere Serumkonzentrationen von Osteocalcin, Alkalischer Phosphatase sowie ß-CTx. Alle diese Parameter zeigten einen signifikanten Zusammenhang mit dem 25-Hydroxyvitamin D-Spiegel im Serum. Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse zeigen, dass innerhalb eines Kollektivs mit bereits niedrigen Vitamin D-Konzentrationen noch immer signifikante Unterschiede bezüglich des Mineral- und Knochenstoffwechsels und der Muskelkraft bestehen und unterstreichen die eklatante Notwendigkeit einer Vitamin D-Supplementierung in dieser speziellen Bevölkerungsgruppe.