Selected Publication:
Khayati, S.
Retrospektive Morbiditäts- und Mortalitätsanalyse bei konventioneller und laparoskopischer Cholezystektomie zur Feststellung des Stellenwertes der intraoperativen Cholangiographie
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2005. pp.
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Pfeifer Johann
-
Uranüs Selman
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Entfernung der Gallenblase oder sogenannte Choleystektomie stellt eine der häufigsten chirurgischen Eingriffe in der Allgemeinchirurgie dar. Seit Langenbuch 1882 in Berlin die erste Cholecystektomie wegen chronischer Cholelithiasis durchführte, steht seine Forderung nach Entfernen der Gallenblase, nicht weil sie Steine enthält, sondern weil diese dort entstehen. Damit stellt die wie auch immer durchgeführte Cholecystektomie den Goldstandard der Therapie dar. Die Diskussion um den routinemäßigen und selektiven Einsatz der intraoperativen Cholangiographie hat bei der konventionellen Operation jahrelang die Chirurgen beschäftigt. Nach anfänglicher Beruhigung durch die Einführung der laparoskopsichen Cholecystektomie ist diese Kontroverse mit dem Erscheinen laparoskopischer Instrumente für die intraoperative Cholangiographie wieder neu aufgeflackert. Rolle, Stellenwert und vor allem die Notwendigkeit der intraoperativen IOC sorgen nach wie vor zwischen Befürwortern und Gegnern für nicht abreißende Diskussionen, die sich in einer sehr umfangreichen Fachliteratur niederschlagen. Das Schwergewicht der Argumentation hat sich vom Konkrementnachweis weg, in Richtung auf die anatomische Darstellung und Verhütung bzw. schnelle Erfassung von Gallenwegsläsionen verschoben. Entsprechend dieser Thematik und Fragestellung: Routine- versus Selektive-IOC wurden im Zeitraum von 1998-2000 mehr als 480 in der Medizinischen Universität Graz, Abteilung für Allgemeinchirurgie, laparoskopisch und konventionell cholecystektomierte Patienten retrospektiv nachuntersucht. Die Patientendaten wurden anschließend statistisch ausgewertet und analysiert. Mit 306 Patienten war der überwiegende Teil erwartungsgemäß weiblich. Die geschlechtsunspezifische Altersverteilung hat eine starke Anhäufung mit 216 Eingriffen der insgesamt durchgeführten Cholecystektomien zwischen dem 60. und dem 80. Lebensjahr ergeben. Die Hauptgruppe der erstellten Diagnosen bildete die chronische Cholecystitis mit Lithiasis mit 358 Patienten. In 255 Fällen (53,13% der Gesamtanzahl) hat man sich entsprechend der Befunde und nach Patientenaufklärung für eine laparoskopische Cholecystektomie entschieden. Diese entspricht einer prozentuellen Angabe von nur 65%, obwohl die Universitätsklinik für Chirurgie Graz die Lehrmeinung vertritt, dass eine routinemäßige IOC stets angestrebt werden sollte. Die prinzipielle IOC aus anatomischer bzw. forensischer Notwendigkeit wird gerade von erfahrenen Operateuren mit ungebrochenem Nachdruck gefordert.