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Poellinger, F.
Die Besiedelung der Mundhöhle mit Hefepilzen bei langzeitsondierten, essgestörten Kindern im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 58 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Buzina Walter
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Abstract:
Einleitung - Die Station für Psychosomatik und Psychotherapie im Bereich der Klinischen Abteilung für Allgemeine Pädiatrie an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität Graz ist weltweit für ihr effektives Programm der Sondenentwöhnung von langzeitsondierten Kindern bekannt. Da die meisten dieser kleinen Patienten noch nie zuvor oral mit Nahrung in Kontakt gekommen sind, stellt sich die Frage, ob es Unterschiede in der Besiedelung der Mundhöhle mit Hefepilzen bei langzeitsondierten Kindern im Vergleich zu gesunden Kindern, die sich normal oral ernähren, gibt. Die Tatsache, dass es wenig Literatur zu diesem Thema gibt war ausschlaggebend dafür, ein klinisches Forschungsprojekt unter Einverständnis der Ethikkommission der Medizinischen Universität Graz, durchzuführen. Methodik - Für die Studie wurden 15 sondenernährte Kinder zwischen 0,5 und 8 Jahren, welche über eine Magen- bzw. PEG-Sonde (Perkutan Endoskopische Gastrostomie Sonde) oder über eine NG-Sonde (Nasogastrische Sonde) ernährt wurden und 15 altersgleiche gesunde Kinder aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis der StudienmitarbeiterInnen herangezogen. Es wurden Mundhöhlenabstriche bei stationärer Aufnahme, nach einer und nach zwei Wochen bei der Patientengruppe jeweils am Montag, bzw. drei Abstriche im Abstand von je einer Woche der Kontrollgruppe mittels Abstrichtupfer entnommen. Pro Probennahme wurden zwei Abstriche entnommen; einmal aus dem Vestibulum oris, sowie von der Zunge. Stuhlproben wurden zu denselben Zeitpunkten sowohl von der Patientengruppe als auch von der Kontrollgruppe über die Eltern in Stuhlgefäßen gesammelt, im Kühlschrank aufbewahrt und bis spätestens nächsten Tag ins Labor gebracht. Die Mundhöhlenabstriche wurden auf Candida-Id Platten und Sabouraud Glucose Agar Röhrchen für 2-7 Tage bei 35C (Platten) bzw. 30C (Röhrchen) kultiviert, die Stuhlproben auf Sabouraud Glucose Agar ausgespatelt und anschließend für 48 h bei 36C bebrütet und auf verschiedene Candida Arten untersucht. Ergebnisse - Candida albicans kommt in der Kontrollgruppe nicht signifikant häufiger vor als in der Patientengruppe. Candida parapsilosis kommt mit p=0.01 hoch signifikant häufiger in der Kontrollgruppe als in der Patientengruppe vor. Konklusion - Das Auftreten von Hefepilzen in der Mundhöhle kann von Individuum zu Individuum verschieden sein. Das Auftreten von Candida albicans im Stuhl ist als normal anzusehen und es besteht keine Notwendigkeit für eine weitere Diagnostik oder eine therapeutische Intervention.

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