Gewählte Publikation:
Knittelfelder, O.
Analyse von Therapieergebnissen und prognostischen Faktoren nach Radio- (Chemo)therapie bei PatientInnen mit Oropharynxkarzinomen – eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 97
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Jakse Gabriele
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Langsenlehner Tanja
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Ziel dieser Studie sind die Analyse der Therapieergebnisse nach der Behandlung von Oropharynxkarzinomen unter spezieller Betrachtung der Radio(chemo)therapie und die Untersuchung von prognostischen Parametern, die für den Verlauf und den Ausgang der Erkrankung bedeutsam sind.
Methoden: Mittels der Cox-Regressionsanalyse wurden die retrospektiv erhobenen Daten von 468 Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 18 und 90 Jahren analysiert, die im Zeitraum von 2000-2016 an der Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie in Graz einer definitiven oder postoperativen Strahlentherapie oder Radiochemotherapie unterzogen wurden.
Ergebnisse: Die mediane Beobachtungsdauer betrug 56 Monate. In der multivariaten Analyse zur Hauptzielgröße CSS (cancer-specific survival) erwiesen sich die Parameter Operationsstatus (HR 0,259; 95% CI 0,118-0,567; p=0,001), CRP (HR 1,013; 95% CI 1,006-1,020; p<0,001) und MPV (HR 0,719; 95% CI 0,541-0,955; p=0,023) als statistisch signifikant. In Hinblick auf das PFS bzw. das lokoregionäre PFS konnten Nikotinkonsum (HR 2,113; 95% CI 1,161-3,844; p=0,014 bzw. HR 1,917; 95% CI 1,053-3,491; p=0,033), Operationsstatus (HR 0,297; 95% CI 0,152-0,583; p<0,001 bzw. HR 0,200; 95% CI 0,090-0,445; p<0,001), Hämoglobin (HR 0,900; 95% CI 0,813-0,996; p=0,041 bzw. HR 0,892; 95% CI 0,797-0,997; p=0,044) und CRP (HR 1,011; 95% CI 1,005-1,018; p<0,001 bzw. HR 1,011; 95% CI 1,005-1,017; p<0,001) als signifikante prognostische Parameter identifiziert werden. Für die Prognose des Gesamtüberlebens erreichten der Operationsstatus (HR 0,379; 95% CI 0,218-0,660; p=0,001), der CRP-Wert (HR 1,010; 95% CI 1,004-1,016; p=0,002) und der De-Ritis-Quotient (HR 1,682; 95% CI 1,269-2,228; p<0,001) statistische Signifikanz.
Schlussfolgerung: Eine operative Entfernung des Karzinoms senkt die Wahrscheinlichkeit der Progression des Malignoms und erhöht das Gesamt- und krebsspezifische Überleben. Ebenso erhöht Nikotinkonsum das Risiko einer lokalen sowie allgemeinen Progression der Erkrankung. Zusätzlich könnte mithilfe der statistisch signifikanten Blutparameter CRP, Hämoglobin, MPV oder dem De-Ritis-Quotienten in Zukunft eine prognostische Aussage zu der Überlebenswahrscheinlichkeit und der Krankheitsprogression bei Oropharynxkarzinompatientinnen und –patienten getroffen werden.