Gewählte Publikation:
Hippacher, J.
Palliative Radiotherapie des Harnblasenkarzinoms bei betagten PatientInnen: Untersuchung der Effektivität und Evaluierung von prognostischen Faktoren
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2015. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Langsenlehner Tanja
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Ein Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die Behandlungsergebnisse der Bestrahlung von betagten PatientInnen mit der Diagnose muskelinvasives Harnblasenkarzinom zu evaluieren. Ein anderes Ziel war es, verschiedene prognostische Parameter zu untersuchen, die Einfluss auf diverse Überlebenszeiten der PatientInnen haben oder einen Zusammenhang mit der Remissionsqualität und der Rate an akuten bzw chronischen Nebenwirkungen der Bestrahlung auf Blase und Darm (RTOG-Kriterien) zeigen.
PatientInnen und Methoden: Zwischen 2000 und 2013 wurden 171 PatientInnen (119 Männer und 53 Frauen, medianes Alter 78 Jahre) mit der Diagnose Harnblasenkarzinom an der Universitäts-Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Graz einer perkutanen Radiotherapie unterzogen. Die Mehrzahl der PatientInnen (n=117) wies dabei ein Karzinom im Stadium T2 nach TNM- Klassifikation auf. Die Bestrahlung des Tumors erfolgte in konformaler 4-Felder-Technik, wobei eine lokale Aufsättigung der Harnblase durchgeführt wurde.
Ergebnisse: Der Tumorgrad zeigte einen signifikanten Zusammenhang mit dem Gesamtüberleben und dem Krebs-spezfischen Überleben der PatientInnen. Weiters war das Vorliegen einer Lymphgefäßinvasion ein signifikanter negativer Prädiktor hinsichtlich des Lokalrezidiv- freien Überlebens der PatientInnen. Das Vorliegen einer Hydronephrose war ebenso ein signifikanter Paramter dafür, dass das Krebs- spezifische Überleben, das Gesamtüberleben und das Metastasen-freie Überleben der PatientInnen verkürzt waren.
Schließlich hatte eine höhere Anzahl an vor der Radiotherapie durchgeführten Operationen (TUR-B) einen ungünstigen Einfluss auf das Gesamtüberleben, das Krebs-spezifische Überleben und auch auf das Lokalrezidiv-freie Überleben. Darüber hinaus zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Durchführung intravesikaler Therapien und schlechterem Gesamtüberleben. Weiters stellten wir eine signifikante Assoziation von der Höhe der Bestrahlungsdosis und der Hydronephrose mit der Tumorremission fest.
Schlussfolgerung: Um eine bessere Anpassung der Radiotherapie an die einzelnen PatientInnen zu erreichen, wäre es notwendig, die Aussagekraft der gefundenen Parameter in weiteren prospektiven Studien zu evaluieren.