Gewählte Publikation:
Eigl, S.
Patterns-of-Care Studie:
Interdisziplinäre Behandlung des Mammakarzinoms
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Kapp Karin S.
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Langsenlehner Tanja
- Altmetrics:
- Abstract:
- Das Mammakarzinom ist mit Abstand das häufigste Malignom der Frau. Bis heute
sind zwar Risikofaktoren, aber nicht die Ursache für die Entstehung eines
Mammakarzinoms bekannt. Durch Screeningverfahren, an deren Spitze die
Mammographie steht, konnte die Mortalität gesenkt werden. Trotzdem ist
Brustkrebs immer noch die häufigste durch Krebs bedingte Todesursache der
Frau.
Heutzutage wird das Mammakarzinom als eine systemische und nicht mehr, wie
früher, als eine ausschließlich lokale Erkrankung betrachtet. Dieses moderne
Brustkrebsverständnis führte zu einer Änderung und Erweiterung der
Therapiekonzepte. Neben lokalen Therapiemaßnahmen wie Operation und
Radiotherapie, stehen auch systemische Therapien, die Chemo-, Hormon- und
Immuntherapie, zur Verfügung. Je nach Tumortyp, Malignitätsgrad und
Tumorausbreitung kann die jeweilige Therapiemaßnahme allein, in Kombination
bzw. Sequenz, postoperativ (adjuvant) und/oder präoperativ (neoadjuvant)
angewandt werden. Um dieses multimodale Therapiekonzept überhaupt zu
ermöglichen, ist eine fächerübergreifende Zusammenarbeit unentbehrlich.
Die Radiotherapie ist ein fester Bestandteil in der Behandlung des
Mammakarzinoms. Eine Indikation besteht nach einer brusterhaltenden Operation
und nach einer Mastektomie bei Patientinnen mit erhöhtem Lokalrezidivrisiko.
Unter beiden Gegebenheiten verbessert die Strahlentherapie die lokale
Tumorkontrolle und das Gesamtüberleben. Die Bestrahlung sollte vier bis sechs
Wochen nach der Operation und abgeschlossener Wundheilung beginnen bzw. im
Falle einer adjuvanten Chemotherapie, vier bis sechs Wochen nach dem letzten
Chemotherapiezyklus. Ein verzögerter Beginn der Strahlentherapie wird mit einer
erhöhten Lokalrezidivrate in Zusammenhang gebracht. Aus diesem Grund soll die
Zuweisung zur postoperativen Strahlentherapie frühzeitig erfolgen.
In dieser Arbeit wird die Struktur der interdisziplinären Zusammenarbeit in der
Behandlung des Mammakarzinoms, insbesondere die Einbindung der
postoperativen Strahlentherapie in der Steiermark, analysiert. Dazu sind die Daten
von 194 Patientinnen ausgewertet worden, die im Jahr 2009 zur Radiotherapie an die Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie Graz zugewiesen
wurden. Die dabei gewonnenen Ergebnisse können eine Grundlage für
Verbesserungen in der Qualität der Versorgung von Patientinnen mit
Mammakarzinom darstellen.