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Szilagyi, IS.
Onkologische Versorgung aus der Sicht der PatientInnen und der BehandlerInnen - Entwicklung eines Instruments zur Erfassung der PatientInnen - BehandlerInnen Versorgungszufriedenheit und Versorgungssichtweisen
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2011. pp. 144
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Szilagyi Istvan - Szilard
- Betreuer*innen:
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Krippl Peter
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Langsenlehner Uwe
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Strunk Dirk
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ein wesentliches Ziel einer onkologischen Patientenbehandlung ist die Erreichung eines physischen und psychischen Wohlbefindens. Ein Hauptmerkmal welches das psychische Wohlbefinden beeinflusst, ist die Zufriedenheit der PatientInnen.
Wie vorherige Untersuchungen zeigen, ist die Zufriedenheit der PatientInnen ein multidimensionales Konstrukt, welches auch bei der Krankheitsbewältigung eine wesentliche Rolle spielt.
In der onkologischen Versorgung wird angestrebt, dass die PatientInnen eine höchstmögliche Zufriedenheit empfinden. Es kommt jedoch immer wieder in den alltäglichen Behandlungen vor, dass Unterschiede zwischen den Sichtweisen der Behandler und der Patienten auftreten.
Eine onkologische Behandlung enthält viele Bereiche, in denen die Patienten eine Zufriedenheitsbewertung der Versorgung abgeben können, wie z.B.: Zufriedenheit bezüglich: Leistungsangebot, Behandlung oder Therapie, Ausstattung im Krankenhaus, Organisation und Abläufe, erhaltene Informationen über die Erkrankung, Umgang der Behandler, Erfüllung der Wünsche und Bedürfnisse, Fähigkeiten der Behandler, Einbindung in die Entscheidungsfindung in der Behandlung, sowie Verständnis seitens der Behandler.
Ein Ziel der folgenden Dissertationsarbeit ist es, einen Fragebogen zu erstellen, welcher die Zufriedenheit der PatientInnen mit den oben erwähnten Bereichen der Versorgung erfasst, sowie die Fremdeinschätzung derselben durch die Behandler. Durch den Fragebogen sollten eventuelle Unterschiede in der Versorgung identifiziert werden.
Die Items wurden anhand von Literaturrecherchen und durch ein Team, bestehend aus Behandlern und Psychologen ausgearbeitet. Es wurden somit seitens der PatientInnen 14 Items in den Fragebogen aufgenommen und seitens der BehandlerInnen 11 Items. Die zusätzlichen drei Items des PatientInnenfragebogens wurden verwendet, um ausschließlich deskriptive Daten zu erhalten.
Die Befragung wurde im Landeskrankenhaus Fürstenfeld durchgeführt. Es haben an der Studie 40 PatientInnen freiwillig teilgenommen.
Seitens der BehandlerInnen haben insgesamt drei Ärzte bzw. Ärztinnen der inneren Medizin des Landeskrankenhauses Fürstenfeld teilgenommen.
Als Hauptfragestellung sollte überprüft werden, ob es bei der Beurteilung der Versorgung seitens der PatientInnen (Selbsteinschätzung) und seitens der BehandlerInnen (Fremdeinschätzung) signifikante Unterschiede gibt. Darüber hinaus sollte noch überprüft werden, ob sich die Tendenz bestätigt, dass Patientinnen negativere Bewertungen abgeben als Patienten.
Die Hauptauswertung erfolgte mit einem nonparametrischen Signifikanztest für gebundene Stichproben der Wilcoxon-Testung.
Die Ergebnisse zeigen, dass es sehr signifikante Unterschiede zwischen den Beurteilungen der PatientInnen und BehandlerInnen in allen Bereichen, ausgenommen des Bereiches der Lebensqualität, gibt.
Es wird angenommen, dass BehandlerInnen und PatientInnen verschiedene Dimensionen der Bewertung der Versorgung heranziehen bzw. durch unterschiedliche "innere Konstrukte¿ die Bewertungen abgeben.
Signifikante Unterschiede zwischen der Bewertungen der Zufriedenheit zwischen weiblichen und männlichen PatientInnen, konnten nicht gefunden werden.
Es zeigte sich die Tendenz, wie auch in anderen Untersuchungen bestätigt wurde, dass PatientInnen generell ¿sehr zufrieden¿ oder ¿zufrieden¿ mit der Versorgung im Allgemeinen sind und, dass BehandlerInnen eher weniger zufriedene Bewertungen abgeben als PatientenInnen bzw. die Zufriedenheit der PatientInnen schlechter einschätzen.