Gewählte Publikation:
Ruprecht, B.
Die zahnmedizinische Betreuung von Radiotherapiepatienten im Kopf-Hals-Bereich
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2005. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Kirnbauer Barbara
- Betreuer*innen:
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Kapp Karin S.
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Staedtler Peter
- Altmetrics:
- Abstract:
- Eine Therapieoption bei Malignomen im Kopf-Hals-Bereich stellt neben der chirurgischen Intervention und der kombinierten Radio-Chemotherapie die alleinige Strahlentherapie dar. Bei Durchführung dieser Methode sollte man als Arzt nicht nur an die möglichen Erfolge, sondern auch stets an die einhergehenden Probleme denken. Dies lässt die Behandlung von Tumorpatienen zu einem komplexen Thema werden, welches ein interdisziplinäres Vorgehen unbedingt erforderlich macht. Ziel sollte es nun sein, in Österreich Kollegen aus dem Bereich der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde für das Thema der Stralentherapie zu sensibilisieren und die Zusammenarbeit mit den Radioonkologen zu intensivieren, um optimale Verhältnisse für den betroffenen Patienten zu schaffen.
Eine Reihe von Tumorlokalisationen im Kopf-Hals-Bereich stellen der Nasopharynx, die Mundhöhle, der Zungengrund, die Speicheldrüse und der Larynx dar, wobei jede dieser einer spezifischen radiotherapeutischen Betreuung bedarf. In Folge dessen ergeben sich, abhängig von Lage und Größe des Strahlenfeldes, Nebenwirkungen akuter sowie chronischer Natur. Darunter versteht man Veränderungen wie die Strahlenkaries, Pulpeninnervationsstörungen, sowie die Auswirkungen der ionisierenden Strahlung auf das Gewebe auf Grund von Osteoradionekrose, die Radioxerostomie und Schleimhautirritationen. Um für einen positiven Therapieausgang, geringe Nebenwirkungen und eine höhere Lebensqualität sorgen zu können, ist es notwendig, bestimmten Richtlinien für die prä-, intra- und posttherapeutische Betreuung durch den Zahnarzt zu folgen. Prätherapeutisch bedeutet dies eine intensive Untersuchung der Mundhöhle, sowie die Durchführung von Prophylaxemaßnahmen, Restaurationen und Extraktionen. Intratherapeutisch sind lediglich nicht invasive Maßnahmen wie Mundspülungen, Fluoridierung und Analgetikagabe zu bevorzugen. Die posttherapeutische Phase dient vorwiegend der Regeneration und Wiederherstellung physiologischer Verhältnisse in der Mundhöhle, was die Diskussion von Speichelersatzmitteln, die theoretischen Ausführungen mit Hilfe von Beobachtungen aus der Praxis dem Leser deutlich gemacht.