Gewählte Publikation:
Kendler, A.
Serum-Indikatoren für Eisen- und Kupfermetabolismus bei Morbus Parkinson
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2021. pp. 75
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Franthal Sebastian Othmar
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Schwingenschuh Petra
- Altmetrics:
- Abstract:
- Eisen und Kupfer sind reaktive Metalle mit neurotoxischem Potential und werden als pathogene Mechanismen bei idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) diskutiert. Bei Patientinnen und Patienten mit IPS zeigen sich vermehrt zerebrale Eisenablagerungen, im Speziellen im Bereich der Stammganglien, welche sich mit Hilfe spezieller MRT-Verfahren (R2*, QSM) nachweisen lassen.
Im Rahmen der Diplomarbeit wurde mittels Patientinnen- und Patientendaten aus der prospektiven Patientinnen- und Patientendatenbank für Bewegungsstörungen (PROMOVE) der Universitätsklinik für Neurologie Graz untersucht, ob eine Korrelation zwischen den Serum-Indikatoren des Eisen- und Kupferstoffwechsels (Serumeisen, -ferritin, -transferrin, -transferrinsättigung, -coeruloplasmin, -kupfer) und klinischen Daten (Hoehn-Yahr-Skala, MDS-UPDRS, NMSQ, MMS, LED) und zerebralen Eisenablagerungen in MRT-Befunden (R2* und QSM) der Substantia nigra bei Parkinson-Erkrankten (N=45, 14 Frauen, 31 Männer) zu erkennen ist. Die Werte wurden mit denen einer gesunden Kontrollgruppe (N=30, 18 Frauen, 12 Männer) verglichen.
Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bei den oben genannten Laborparametern zwischen der Parkinson-Gruppe und der gesunden Kontrollgruppe. In der Parkinson-Gruppe wiesen Patientinnen und Patienten mit höherem Serumtransferrin weniger Eisenablagerungen im MRT-R2* auf (p<0.05).
Patientinnen und Patienten mit einem höheren Serumkupfer zeigten eine stärkere symptomatische Ausprägung der Erkrankung gemäß Hoehn-Yahr-Skala (p=0.01).
Im zeitlichen Verlauf von drei Jahren zwischen Erstuntersuchung und Follow-Up kam es bei der Parkinson-Gruppe zu einer signifikanten Abnahme von Eisen (p=0.010), Transferrinsättigung (p=0.011) und Ferritin (p<0.001) im Serum. In der Korrelationsanalyse wiesen Patientinnen und Patienten mit längerer Krankheitsdauer höhere Serumferritinwerte auf, als Patienten und Patientinnen mit kürzerer Krankheitsdauer (p=0.031). Im zeitlichen Verlauf wies die Parkinson-Gruppe eine signifikante Zunahme von R2* im MRT auf, hinweisend auf vermehrte Eisenablagerungen bei fortschreitendem Krankheitsverlauf (p<0.05). Zudem zeigte sich im zeitlichen Verlauf bei den klinischen Parametern eine Zunahme der Werte der MDS-UPDRS gesamt (p=0.039) und Teil II (p=0.002), der Hoehn-Yahr-Skala (p=0.035) und der LED (p<0.001) bei der Parkinson-Gruppe.