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Gewählte Publikation:

Lanz, F.
Neurorehabilitation nach zerebralem Insult ¿ Outcome in Abhängigkeit von Depression und hemisphärieller Zuordnung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 60 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Khalil Michael
Reiter Gudrun
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Einleitung: Post-stroke Depression (=PSD) ist die häufigste psychiatrische Komorbidität nach Insult. Lange wurde die Hypothese vertreten, dass linkshemisphärielle Insulte mit einer erhöhten Inzidenz von PSD einhergehen. Jedoch konnte diese Behauptung in späteren Arbeiten nicht reproduziert werden. Einige Studien sehen einen Zusammenhang zwischen Depression nach Schlaganfall und Rehabilitationserfolg. Andere wollen eine Korrelation zwischen betroffener Hemisphäre und Outcome sehen, wobei auch hier keine einheitliche Meinung vertreten wird. Methoden: Retrospektiv wurden 220 Patienten (70,6a (IQR: 61,7- 77,8), 106F/114M) mit supratentoriellen Insulten an der Gemeinsamen Einrichtung für Rehabilitation an der Universitätsklinik für Neurologie in der Zeit von 01.03.2010- 29.02.2012 identifiziert. Informationen bezüglich Lokalisation des Insultes, Depression, Aufenthaltsdauer, NIHSS, mRS und Barthel Index wurden mittels des Krankenhausinforamtionssystems MEDOCS erhoben. Resultate: Man konnte keinen Zusammenhang zwischen betroffener Hemisphäre und Outcome nach Schlaganfall feststellen. Außerdem wurde keine statistisch signifikante Korrelation zwischen Seite des Insults und Depression gefunden. Patienten mit Depression nach Schlaganfall waren schwerer vom Insult betroffen (p=0,014), signifikant jünger (p=0,02), hatten eine längere Aufenthaltsdauer (p<0,001), waren vor Insult selbstständiger (p=0,004) und erholten sich in der Zeit des Aufenthaltes besser (p=0,002). Schlussfolgerung: Es konnte kein Zusammenhang zwischen Seitenlokalisation des Insultes und Rehabilitationserfolg, sowie Hemisphäre und Depressionshäufigkeit festgestellt werden. Risikofaktoren für Depression nach Schlaganfall sind jüngeres Alter, Schwere des Insults und größere Selbstständigkeit vor Schlaganfall. Durchschnittlich wurden Patienten mit Depression mit dem gleichen Rehabilitationsergebnis, gemessen am NIHSS, entlassen wie die der Vergleichsgruppe. Die Aufenthaltsdauer von Patienten mit Depression war signifikant länger als von Patienten ohne diese.

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