Gewählte Publikation:
Riedlbauer, B.
Liquor und Serum Biomarker des Eisenmetabolismus in Relation zu Gehirn MRI Parameter für Eisenablagerung und Gewebedestruktion bei Multipler Sklerose
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 73
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Khalil Michael
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Langkammer Christian
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Reiter Gudrun
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Aus vor allem Magnetresonanztomographie (MRT) Studien geht hervor, dass Multiple Sklerose (MS) Patienten im Laufe ihrer Krankheit vermehrt Eisen im Gehirn ablagern. Bis dato ist nicht klar, ob solche Veränderungen Biomarker des Eisenmetabolismus in Körperflüssigkeiten auch betreffen und ob diese mit MRT Ergebnissen korrelieren.
Zielsetzung: Das Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob es bei Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom (CIS) und MS im Vergleich zu Patienten mit anderen nicht-entzündlichen neurologischen Erkrankungen Veränderungen in Bezug auf diese Biomarker gibt. Ein weiteres Ziel war es, zu testen, ob vermehrte Gehirneisenablagerungen, gemessen durch R2* MRT Aufnahmen und die T2 Läsionslast mit diesen Biomarkern korrelieren.
Methoden: Die Kohorte umfasste 74 nicht-anämische CIS/MS Patienten (CIS: 60, MS: 14) und 68 Kontrollen. Keiner der Patienten erhielt zum Zeitpunkt der Lumbalpunktion eine MS-spezifische immunmodulatorische Therapie. Bei allen Patienten wurde aus dem Serum Ferritin, Transferrin und der lösliche Transferrinrezeptor und aus dem Liquor Ferritin und Transferrin mittels Nephelometrie bestimmt. Die Transferrinsättigung im Serum wurde mittels Transferrin und Ferritin im Serum errechnet. Bei den CIS/MS Patienten wurden 3 Tesla MRT Untersuchungen zur Bestimmung des Gehirneisengehaltes (R2* Relaxometrie) und der T2 Läsionslast durchgeführt.
Ergebnisse: Transferrin im Liquor war in der CIS/MS Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant erniedrigt (p<0,001). Höhere Transferrin (r=-0,3, p<0,05) und Ferritin (r=-0,4, p<0,005) Werte korrelierten mit niedrigeren EDSS Werten. Bei den restlichen Parametern bestand kein signifikanter Unterschied im Vergleich der beiden Gruppen. Die Korrelation von Transferrin mit den R2* Werten und der T2 Läsionslast zeigte keine Signifikanz.
Interpretation: Unsere Ergebnisse zeigen, dass Transferrin im Liquor in frühen Phasen der MS verringert ist und ein Zusammenhang mit dem Behinderungsgrad besteht. Es werden jedoch noch longitudinale Studien benötigt, um herauszufinden, ob Transferrin im Liquor als Prädiktor einer vermehrten Eisenablagerung gemessen durch MRT gesehen werden kann.