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Gewählte Publikation:

Golob, J.
Frühsymptome beim idiopathischen Parkinson-Syndrom. Eine retrospektive Studie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.145 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Ott Erwin
Altmetrics:

Abstract:
Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) ist eine progressive, neurodegenerative Erkrankung und ist durch ein breites Spektrum von motorischen und nicht-motorischen Symptomen charakterisiert. Die Frühphase des IPS ist klinisch gekennzeichnet durch das Auftreten vieler nicht-motorischer Symptome. Unter den wichtigsten sind olfaktorische Dysfunktion, Schlaf- und Gemütsstörungen, Schmerzen, Parästhesien und autonome Symptome. Das Ziel dieser Diplomarbeit war es, Aspekte der Frühphase des IPS zu beleuchten. Die Kernfrage war: Welche charakteristischen Merkmale haben PatientenInnen mit IPS bevor sie eine Ambulanz für Bewegungsstörungen aufsuchen. Aus diesem Grund wurde eine retrospektive Studie durchgeführt, in der Daten von 242 PatientenInnen mit Parkinsonsismus verwendet wurden. Die Daten wurden aus den Krankenakten vom Erstbesuch der PatientenInnen in der Ambulanz für Morbus Parkinson und Bewegungsstörungen, Institut für Neurologie, Medizinische Universität Graz, entnommen. Die statistische Analyse wurde mit SPSS 14.0 durchgeführt. Schlussfolgerungen: Die Mehrheit der PatientenInnen befand sich schon in einem intermediären Erkrankungsstadium und erhielt bereits dopaminerge Medikamente wenn ein(e) in Bewegungsstörungen erfahrene(r) NeurologeIn sie zum ersten Mal sah. Häufig beobachtete Frühsymptome waren Depression, Schlafstörungen und Schulter/Nackenschmerzen. In der Frühphase von IPS nahm ca. ein Drittel der PatientenInnen ein Antidepressivum und ca. ein Zehntel ein Benzodiazepin. Neben den motorischen Kardinalsymptomen waren Ungeschicklichkeit, Mikrographie, Nachziehen eines Beines und reduziertes Armmitschwingen beim Gehen häufige motorische Frühsymptome. Die am häufigsten bereits durchgeführten diagnostischen Tests bei Erstbesuch waren Ergebnisse konventioneller Bildgebung (MRT, CT). Neben der Kernfrage dieser Studie wurde außerdem eine hohe Prävalenz von IPS mit begleitendem essentiellem Tremor nachgewiesen werden, ein Zustand der ungefähr bei jedem/jeder zehnten PatientenIn vorlag. Weiters wurde ein früherer Erkrankungsbeginn bei PatientenInnen mit motorischen Fluktuationen nachgewiesen. Tatsächlich ist die Frühphase von IPS eher eine Domäne von HausärztenInnen und niedergelassenen NeurologenInnen, wohingegen erst das intermediäre Erkrankungsstadium den in Bewegungsstörungen erfahrenen NeurologenInnen vorbehalten ist. Trotzdem sind abwartendes Offenlassen und das Gestatten motorischer Symptome sich zu entwickeln keine Option in der Frühphase von IPS, da gerade dies der Zeitpunkt ist, zu dem eine möglicherweise krankheitsmodifizierende S

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