Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Tietz, S.
"Was glaubst du?": Creditionen von Personen mit einer bipolaren Störung.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2021. pp.108.
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Dalkner Nina
Altmetrics:

Abstract:
Glaubensprozesse stellen einen wichtigen Bestandteil in unserem Leben dar. Wir alle führen mehrmals täglich Glaubensprozesse durch. Im Credition-Modell werden Glaubensprozesse als Creditionen bezeichnet und können als Verknüpfung von Kognition und Emotion verstanden werden. Ziel dieser Studie war es, Creditionen von Menschen mit einer bipolaren Störung und gesunden Kontrollpersonen einander gegenüberzustellen. Die Studie stellte dabei einen ersten Versuch dar, das Credition-Modell im klinischen Kontext anzuwenden. Die Stichprobe bestand aus 52 Personen mit einer nach DSM-IV diagnostizierten bipolaren Störung und 52, nach Geschlecht und Alter zur bipolaren Gruppe gematchten, gesunden Kontrollpersonen. Die Onlinebefragung, die während der COVID-19 Pandemie durchgeführt wurde, beinhaltete standardisierte Selbstbeurteilungsinstrumente (Brief Symptom Inventory-18, Beck Depression Inventory, Altman Self-Rating Mania Scale, Pittsburgh Sleep Quality Index) sowie einen nicht-standardisierten Fragebogen zur Erfassung von Creditionen (Credition Form). Die Ergebnisse zeigten Unterschiede in den Creditionen zwischen den beiden Gruppen. Die bipolare Gruppe zeigte eine stärkere negative Valenz in ihren Creditionen im Vergleich zur Kontrollgruppe, während diese wiederum eine stärkere positive Valenz in den Creditionen zeigte. Insgesamt ergaben sich eindeutige Unterschiede sowohl in den psychologischen Parametern als auch in den Creditionen zwischen den beiden Gruppen. In weiterer Folge ist es notwendig, allgemeingültige Kriterien in Bezug auf die Creditionen aufzustellen. Des Weiteren sollte erwogen werden, das Credition-Modell im psychotherapeutischen Kontext einzusetzen, da dieses möglicherweise ein hilfreiches Tool für die kognitive Umstrukturierung darstellt.

© Med Uni Graz Impressum