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Hecker, A.
Der Vergleich ausgewählter Gehirnareale hinsichtlich Gehirnvolumina zwischen bipolar-affektiv Erkrankten und einer Kontrollgruppe – Zusammenhänge mit Kognition.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2020. pp.96.
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Dalkner Nina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die bipolare Störung gehört zum Formenkreis der affektiven Störungen. In kognitiven Bereichen (Soziale Kognition, Exekutiv Funktionen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit) präsentieren bipolar-affektive PatientInnen im Vergleich zu gesunden Personen Einschränkungen in unterschiedlichem Ausmaß. Strukturelle MRT-Studien berichten bei bipolar-affektiven PatientInnen über unterschiedliche Volumensveränderungen in Gehirnstrukturen (zum Beispiel präfrontale Gehirnbereiche, Hippocampus) im Vergleich zu gesunden ProbandInnen. Das Ziel dieser Masterarbeit besteht darin: 1.) verbale Gedächtnisleistungen und affektive Theory of Mind bei euthymen bipolar-affektiven PatientInnen im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe zu untersuchen. 2.) Zusammenhänge zwischen Gehirnvolumina (in ausgewählten Gehirnbereichen) und kognitiven Leistungen (verbales Gedächtnis, affektive Theory of Mind) zu untersuchen. Zur Überprüfung der Hypothesen wurden Daten von PatientInnen mit bipolarer Störung (n = 76) sowie gesunden KontrollprobandInnen (n = 67) verwendet. Verbale Gedächtnisleistungen wurden über den „California Verbal Learning Test“ und affektive Theory of Mind mittels des „Reading the Mind in the Eyes“ Test erhoben. Über eine strukturelle Magnetresonanztomographie wurden Volumina folgender Gehirnbereiche untersucht: Hippocampus, Gyrus parahippocampalis, Gyrus temporalis superior, Orbitofrontalcortex und Amygdala. In der vorliegenden Untersuchung zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der verbalen Gedächtnisleistung sowie im affektiven Theory of Mind-Test sowie in Volumina aller untersuchten Gehirnbereiche zwischen bipolaren PatientInnen und KontrollprobandInnen sowie zwischen bipolaren PatientInnen vom Typ 1 und Typ II. Die Gehirnvolumina korrelierten nicht mit den neuropsychologischen Leistungen, mit Ausnahme eines positiven Zusammenhangs zwischen Hippocampusvolumen und verzögerter freier Wiedergabe in der verbalen Gedächtnisleistung bei PatientInnen mit bipolarer Störung.