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Kummer, SV.
Zusammenhänge zwischen Gewissenhaftigkeit, Gesundheitsverhalten, körperlicher Gesundheit und gesundheitsbezogenem Wohlbefinden bei depressiven Personen.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2019. pp.72.
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Dalkner Nina
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Reininghaus Eva
- Altmetrics:
- Abstract:
- Das Persönlichkeitsmerkmal Gewissenhaftigkeit spielt laut Literatur in der Aufrechterhaltung der körperlichen und psychischen Gesundheit eine wichtige Rolle. In der vorliegenden Arbeit wurde erstmals mit einer depressiven Stichprobe analysiert, wie Gewissenhaftigkeit, gesundheitsschädigende Verhaltensweisen, körperliche Gesundheit und gesundheits-bezogenes Wohlbefinden zusammenhängen. Zusätzlich wurde überprüft, ob das Gesundheitsverhalten den Zusammenhang zwischen Gewissenhaftigkeit und objektiver körperlicher Gesundheit sowie dem subjektiven Wohlbefinden vermittelt. Dies wurde mit 943 depressiven PatientInnen mit einem Durchschnittsalter von 52 Jahren der Rehabilitationsklinik „Justuspark“ in Bad Hall untersucht. Als gesundheitsschädigende Verhaltensweisen wurde ein schädigendes Essverhalten im Sinne einer höheren Störbarkeit des Essverhaltens und höheren subjektiven Hungers, Food Craving im Sinne eines intensiven, nur schwer widerstehbaren Verlangens nach fetthaltigen Nahrungsmitteln und Fast Food, körperliche Inaktivität, Alkoholkonsum und Nikotinabhängigkeit herangezogen. Das Konstrukt der beeinträchtigten körperlichen Gesundheit setzte sich aus dem BMI, dem WHtR, Blutfettwerten sowie der beeinträchtigten, mittels Ergometrie gemessenen, körperlichen Leistungsfähigkeit zusammen. Das Konstrukt des gesundheitsbezogenen Wohlbefindens umfasste eine körperliche, psychische, soziale und globale Dimension. Mittels Strukturgleichungsanalysen konnte gezeigt werden, dass ein schädigendes Essverhalten, Food Craving und körperliche Inaktivität den negativen Zusammenhang zwischen Gewissenhaftigkeit und beeinträchtigter körperlicher Gesundheit partiell mediierten. Außerdem stellte sich die körperliche Inaktivität in Hinblick auf den positiven Zusammenhang zwischen Gewissenhaftigkeit und gesundheitsbezogenem Wohlbefinden als einzige partiell mediierende Verhaltensweise heraus. Die Ergebnisse sollen die Wichtigkeit aufzeigen, sowohl Persönlichkeitsaspekte als auch das Gesundheitsverhalten in die Depressionsbehandlung miteinzubeziehen und zu Replikationsstudien anregen, in denen gesundheitspsychologische und klinische Fragestellungen vermehrt kombiniert werden.