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Gewählte Publikation:

Martín-Lobera, A.
Wissen und Einstellungen zu Suizidalität sowie Schutzfaktoren bei Menschen mit bipolarer Störung.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2020. pp.133.
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Dalkner Nina
Altmetrics:

Abstract:
Jährlich sterben etwa 800 000 Menschen durch Suizid, was ihn zu einer der häufigsten Todesursachen weltweit macht. Suizidalität ist eine globale Herausforderung öffentlicher Gesundheit und wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Insbesondere psychische Erkrankungen stellen ein erhöhtes Risiko dar, durch Suizid zu versterben. Neben der Reduzierung möglicher Risikofaktoren ist auch das Erhöhen von Schutzfaktoren ein wichtiger Bestandteil der Suizidprävention. Das Wissen sowie die Einstellungen bzw. Stigmatisierung hinsichtlich Suizidalität spielen dabei eine bedeutende Rolle. In der vorliegenden Arbeit wurden anhand verschiedener Fragebögen Wissen und Einstellungen zu Suizidalität sowie potentielle Schutzfaktoren, wie Reasons for Living (RFL), Resilienz, soziale Unterstützung und körperlicher und mentaler Gesundheitszustand bei Menschen mit bipolarer Störung (n = 20), unipolar-depressiver Störung (n = 20) und psychisch gesunden Personen (n = 20) verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die drei Gruppen weder im Wissen noch in den Einstellungen zu Suizidalität unterschieden, allerdings war das Wissen in allen drei Gruppen gering. Alter korrelierte positiv mit dem Glauben an Suizidmythen und Religiosität negativ mit der Toleranz von Suizidalität. Psychisch gesunde Personen wiesen signifikant höhere Resilienz auf als unipolar-depressive PatientInnen. Bei den Gruppenunterschieden der RFL konnte ein signifikanter Teil der Varianz durch Religiosität erklärt werden. Zudem korrelierte die Resilienz positiv mit dem Gesamtwert der RFL und negativ mit der aktuellen Depressivität. Bei Menschen mit affektiven Störungen (n = 40) konnte das Suizidrisiko durch die aktuelle Depressivität, nicht aber durch soziale Unterstützung oder den körperlichen und mentalen Gesundheitszustand, vorhergesagt werden.

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