Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Pulling, S.
Distale Radiusfraktur: Behandlungsstrategien von Radiusfrakturen in einem Jahresrückblick
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Fischerauer Stefan Franz
Seibert Franz
Tesch Norbert
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird ein Überblick über die im Jahr 2013 am Universitätsklinikum Graz behandelten distalen Radiusfrakturen geschaffen. Das Patientenkollektiv wird nach Alter, Geschlecht, Frakturtyp, der eingeschlagenen Therapie, Re-Dislokationen und sich daraus ergebenden Änderungen des Therapieschemas aufgearbeitet. Mittels einer Fragebogenuntersuchung wird die Zufriedenheit mit dem Behandlungsergebnis, vorhandene Schmerzen und die Funktion des Handgelenks ermittelt. Methoden: Nach Durchsicht der Ambulanz- und Gipszimmerbücher und einem Datenauszug aus dem krankenhausinternen Dokumentationssystem konnten 281 Personen mit einer distalen Radiusfraktur identifiziert werden. Mit Hilfe der Röntgenbilder wurden die Frakturen nach der AO-Klassifikation klassifiziert der Behandlungsverlauf analysiert. Weiters wurden ein QuickDASH Fragebogen, ein FESS Fragebogen und ein selbst erstellter Fragebogen ausgeschickt, um die Handgelenksfunktion, vorhandene Schmerzen und die Zufriedenheit mit dem Behandlungsergebnis zu ermitteln. Ergebnisse: 71% unseres Patientenkollektivs waren weiblich, 29% männlich. Bei den Frauen war die Häufigkeit der Frakturen bis zum 90. Lebensjahr steigend, bei den Männern war die Altersverteilung relativ ausgeglichen. Bei den Frauen waren Frakturen vom Typ A3 und Typ C3 vorherrschend, bei den Männern Frakturen von Typ C3. Bei den Frauen wurden 80,5% der Frakturen konservativ, 7,5% primär operativ und 12% sekundär operativ versorgt. Bei den Männern wurden 70,6% konservativ, 15,3% primär operativ und 14,1% sekundär operativ behandelt. Operativ versorgt wurden hauptsächlich Frakturen mit einer metaphysären Trümmerzone. 40,1% der Frakturen konnten primär anatomisch reponiert werden und blieben auch zu 92,3% in einer anatomischen Stellung. 59,9% konnten nicht anatomisch reponiert werden. Bei 77,8% dieser Frakturen gab es eine Re-Dislokation im weiteren Verlauf. Der Mittelwert der Zufriedenheit war bei 8,8 (Skala von 0-10), der Mittelwert der Schmerzen bei 1,1 (Skala von 0-10). Beim QuickDASH Score erreichten 74,4% einen Wert von unter 29, was einem guten funktionellen Ergebnis entspricht. Beim FESS Fragebogen konnte bei 3,8% ein Wert von ≥30 gefunden werden, was einer klinisch relevanten Katastrophisierung entspricht. V Schlussfolgerung: Eine primär anatomische Reposition ist wesentlich für eine anatomisch ausheilende Stellung, Frakturen mit einer metaphysären Trümmerzone konnten selten anatomisch reponiert werden und neigten zu einer sekundären Re-Dislokation. Aus den Fragebögen konnte zusätzlich die Erkenntnis gewonnen werden, dass entschlossenes Vorgehen, gründliche Aufklärung sowie Optik und Stellung des Handgelenks für die Patientinnen und Patienten wesentlich ist.

© Med Uni Graz Impressum