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Gewählte Publikation:

Brugger, A.
Auswirkungen von Umgebungslärm auf die kardiale Auskultation bei Neugeborenen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 67 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Grgic-Mustafic Renata
Pichler Gerhard
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Im Rahmen der Untersuchung von Früh- und Neugeborenen stellt die Auskultation des Herzens eine wichtige Maßnahme dar, um pathologische Herzgeräusche mit zugrundeliegendem kongenitalem Herzfehler zu detektieren, um frühzeitig eine Diagnose bestätigen und die mögliche Behandlung einleiten zu können. Die Auskultation wird von Umgebungsgeräuschen beeinflusst. Ziel dieser Arbeit ist es, den möglichen Einfluss von Umgebungslärm während der Auskultation auf diese Untersuchungsmethode zu analysieren. Material und Methoden: Die folgende Arbeit befasst sich mit der Analyse von sekundären „Outcome Parametern“ einer prospektiven Beobachtungsstudie. Im Rahmen der AAAPN MPG Studie (Studiennummer 25-523 ex 12/13) wurde während der Auskultation der Umgebungsgeräuschpegel mittels eines Schallpegelmessgerät aufgezeichnet. 204 Früh- und Reifgeborene, welche im Zeitraum zwischen 11.2013 – 12.2016 an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz aufgenommen wurden und welche die Studienkriterien erfüllten, wurden eingeschlossen. Die Auskultation der Studienteilnehmer wurde von erfahrenen Kinderfachärzten der Neonatologie Graz durchgeführt. Anamnestische sowie biometrische Daten wurden standardmäßig gesammelt. Innerhalb von 12 Stunden zur klinischen Untersuchung wurde bei jedem Studienteilnehmer eine Echokardiografie zur Diagnosesicherung durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in 4 Gruppen unterteilt (falsch negative, falsch positive, richtig negative und richtig positive Auskultationsbefunde) und die erhobenen Lautstärkenpegel in den 4 Gruppen analysiert. Für die weitere Analyse wurden die Neugeborenen entsprechend der Auskultationsbefunde unterteilt und die Umgebungslautstärken in den einzelnen Gruppen untersucht. Weiters wurden Neugeborene mit pathologischen Herzvitien und Neugeborene ohne pathologisches Herzvitium untersucht. Die untersuchten Daten wurden statistisch mit IBM SPSS Statistics 25 und Microsoft Office 365 - Excel (Version 1808) ausgearbeitet. Ergebnisse: 4 (1,9 %) Kinder aus der initialen Studienpopulation schieden wegen fehlenden Daten aus der Studie aus und wurden als Drop- out gezählt. Von den verbleibenden 200 Neugeborenen waren 79 weiblich und 121 männlich. In der Analyse der Daten zeigten 31,5 % (n= 63) der Fälle ein falsches Auskultationsergebnis: falsch positiv oder falsch negativ. In der statistischen Auswertung der Korrelation zwischen den Auskultationsbefunden und der Umgebungslautstärke zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen steigendem Pegel der Umgebungslautstärke und falsch positiven Auskultationsbefunden. Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt, dass die Auskultation bei Neugeborenen von Umgebungsgeräuschen beeinflusst wird. Untersucher sollten daher darauf achten, dass während der Auskultation ein niedriger Umgebungslautstärkenpegel herrscht.

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