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Gewählte Publikation:

Hofer, R.
Expertenumfrage über die Verwendung dermaler Füllsubstanzen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 91 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lumenta David Benjamin
Rappl Thomas
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Minimal invasive kosmetische Behandlungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Laut der American Society of Plastic Surgeons (ASAPS) ist die Injektion dermaler Füllsubstanzen, nach der Injektion von Botulinumtoxin, auf Platz zwei der am häufigsten durchgeführten minimal invasiven kosmetischen Behandlungen. In Europa kann man aus rund 160 Füllsubstanzen wählen, standardisierte Guidelines sind jedoch nicht vorhanden. Behandelnde stützen sich auf Meinungen von Experten/Expertinnen oder eigene Erfahrung. Vor der Zulassung finden selten randomisiert kontrollierte Studien über die Füllsubstanzen statt. Um diesem Mangel an Informationen entgegenzuwirken wurden Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) zu ihren Erfahrungen mit dermalen Füllsubstanzen befragt. Methodik: Nach Einholung eines positiven Ethikkommissionsvotums (EK-Nr. 29-206 ex 16/17) wurde eine E-Mail-basierte Einladung mit einem Link zu einem Fragebogen ausgesendet. 240 Ärzte/Ärztinnen wurden kontaktiert und gebeten, die Umfrage innerhalb von 4 Wochen auszufüllen. Der Fragebogen beinhaltet 23 Fragen auf 9 Seiten mit den Themen Substanzgruppen, Komplikationen und Management. Die Erstellung des Fragebogens und die Administration der Teilnehmer/Teilnehmerinnen wurde über die Domain www.surveymonkey.com gehandhabt (SurveyMonkey.com, Palo Alto,CA, USA ). Die Auswertung erfolgte mit Microsoft Excel (MS Excel 2010, Microsoft, Richmond, USA) und IBM SPSS Statistics Version 23. Um Abhängigkeiten darzustellen bzw. auszuschließen wurden der Chi-Quadrat-Test und der Fisher-Exakt-Test verwendet. Des Weiteren wurde, um die Literaturlage zu Häufigkeitsangaben von Filler assoziierten Komplikationen darzustellen, im Oktober 2017 eine Literaturrecherche zu Komplikationsinzidenzen durchgeführt. Ergebnisse: Es konnte eine Rücklaufquote von 26% erzielt werden. Die am häufigsten verwendeten Füllsubstanzen wurde von 83% mit „Hyaluronsäure“ beantwortet. Die häufigste Komplikation wurde von 92% der Teilnehmer/Teilnehmerinnen nicht-chirurgisch therapiert, die Schwerwiegendste wurde von 70% der Teilnehmer/Teilnehmerinnen ebenfalls nicht-chirurgisch behandelt. Diskussion: Die Literaturlage zu Komplikationsinzidenzen ist unzureichend. Bei dermalen Füllsubstanzen gibt es Diskrepanzen hinsichtlich Zulassung, Vertrieb, Applikation und Komplikationen. Komplikationen sind grundsätzlich selten, und deren Management ist primär nicht operativ. Da es nicht nur Plastischen Chirurgen/Chirurginnen vorbehalten ist dermale Filler zu injizieren, sollten Daten über jede Fachgruppe gesammelt werden, um Vergleiche anzustellen, und Standards für die Ausbildung setzen zu können.

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