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Gewählte Publikation:

Ruschitzka, R.
Anatomische Landmarks zur exakten Auffindung und Vermeidung von Verletzungen des Nervus Accessorius, den am häufigsten iatrogen verletzten Nerv.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 55 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Feigl Georg
Rappl Thomas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Der Nervus Accessorius, der elfte Hirnnerv, ist der am häufigsten iatrogen verletzte bzw. durchgeschnittene Nerv des menschlichen Körpers. Vor allem aufgrund seines sehr oberflächlichen Verlaufes, der Einbettung ins Fettgewebe und auch fehlender Landmarks zur Orientierung wird der N. Accessorius sehr häufig iatrogen verletzt. Aus diesem Grund möchten wir mit unserer Studie Landmarks etablieren sowie eine mögliche „Danger Zone“ herauszufinden in welcher der N. accessorius mit hoher Wahrscheinlichkeit verläuft um das Auffinden des N. Accessorius zu vereinfachen, iatrogene Verletzungen des N. Accessorius zu minimieren und die Rekonstruktion zu erleichtern. Material und Methoden: Für diese Studie wurden 111 in Thiel’sche Lösung eingelegte Leichen verwendet, welche im Zuge von 3 Sezierkursen der Medizinischen Universität Graz seziert wurden. Es wurden 186 Seiten im Kopf- Hals Bereich freipräpariert und der N. Accessorius dargestellt. 4 knöcherne Landmarks wurden ausgearbeitet und festgelegt. Von den 4 Landmarks ausgehend wurden Distanzmessungen zum Austrittspunkt des N. Accessorius aus der posterioren Grenze des M. sternocleidomastoideus durchgeführt. Ergebnisse: Der Austrittspunkt des NA aus dem MSCM liegt im Durchschnitt 5,1cm (STABW±0,99cm; Max. 7,5cm; Min. 2,6cm) entfernt von der Spitze des Proc. Mastoideus, 11cm (STABW±1,48cm; Max. 14,5cm; Min. 7cm) entfernt von dem Art.sternoclavicularis, 9,1cm (STABW±1,24cm; Max. 13cm; Min. 5cm) von dem Mittelpunkt der Clavicula sowie im Durchschnitt 12,8cm (STABW±1,37cm; Max. 16,3cm; Min. 8,5cm) entfernt vom Art. acromicoclavicularis. Mithilfe der MW und STABW konnte eine 6,9cm2 kreisrunde „Danger Zone“ mit einem Durchmesser von 2,96cm definiert werden. Schlussfolgerung: Mit Hilfe unserer Ergebnisse der Distanzmessungen sollte es möglich sein, den N. Accessorius in seinem Verlauf schnell aufzufinden, zu markieren und dadurch eine iatrogene Verletzung des Nervs verhindern. Überdies konnte unter Verwendung der vier von uns ausgearbeiteten Landmarks eine sog. „Danger Zone“ ausgemacht werden, in welcher der Nerv mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verläuft. Als verlässlichste einzelne Landmark stellte sich die Spitze des Proc. Mastoideus heraus.

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