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Seuthe, R.
Die Rolle der perkutanen Transkatheter-Embolisation bei der Therapie gynäkologischer Beckenblutungen maligne-neoplastischer Genese
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Kalmar Peter
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- Ziel der vorliegenden Arbeit war die Beurteilung der Wertigkeit der perkutanen Transkatheter-Embolisation (PTE) im Rahmen des Managements gynäkologischer Beckenblutungen maligne-neoplastischer Genese.
Material und Methoden: Zuerst wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Auf deren Basis sowie anhand der aktuellen Standard operating procedure wurde einführend ein Überblick über den aktuellen Stand der Wissenschaft auf diesem Gebiet erarbeitet. In einem zweiten Schritt wurden dann die am LKH-Univ.-Klinikum Graz von 1990 bis 2014 durchgeführten perkutanen Transkatheter-Embolisationen zur Behandlung gynäkologischer Beckenblutungen maligne-neoplastischer Genese im Hinblick auf ihr Outcome retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse: Es wurden 72 Interventionen durchgeführt. Die jüngste Patientin war 38 Jahre alt, die älteste 91. Das Durchschnittsalter lag bei 68 Jahren, das Medianalter bei 72. Für 67 der 72 Interventionen konnte die Eingriffsdauer ermittelt werden: Die kürzeste Intervention dauerte 28 Minuten, die längste 242. Im Durchschnitt benötigten die Operateure 101 Minuten, die Medianzeit betrug 95 Minuten. Bei allen 72 Embolisationen konnte ein Sistieren des Blutflusses in den embolisierten Gefäßregionen erreicht werden (100% technischer Erfolg). Bei acht der 72 Interventionen kam es zu Blutungsrezidiven, allerdings nur einmal innerhalb der ersten 30 Tage nach Intervention. Die Blutungsrezidivrate innerhalb 30 Tagen lag damit bei 1,85% (98,15% klinischer Erfolg). Es kam zu vier leichten und zwei schweren Komplikationen. Die Gesamtkomplikationsrate lag bei 8,33%, die Rate für schwere Komplikationen betrug 2,78%.
Schlussfolgerungen: Die PTE ist im Rahmen des Managements gynäkologischer Beckenblutungen maligne-neoplastischer Genese eine effektive und sichere Behandlungsmethode und damit von hoher Wertigkeit. Insbesondere bei konservativ nicht beherrschbaren Blutungen im Kontext von Zervix- und Korpuskarzinomen kann sie minimalinvasiv und schnell eine effektive Blutstillung erreichen und ist deshalb die Behandlungsmethode erster Wahl.