Gewählte Publikation:
Prodinger, V.
Einfluss der mandibulären Retrognathie auf den "posterior airway space" von Klasse II/1 Patienten. Eine kephalometrische Studie.
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 48
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Pichelmayer Margit
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Wendl Brigitte
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ziel der vorliegenden Studie war die Klärung der Fragestellung, ob und in welchem Umfang eine mandibuläre Retrognathie Einfluss auf die Morphologie des extrathorakalen Luftraum nimmt und ob demnach die Entstehung obstruktiver Schlafstörungen, deren Ätiologie unter anderem auf skelettale Veränderungen im kraniofazialen Bereich zurückgeführt wird, präventiv verhindert werden kann.
Das Probandengut umfasste 34 Angle Klasse II/1 Patienten im Alter zwischen 18 und 50 Jahren, deren zum Zeitpunkt des Behandlungsbeginnes aufgenommene kieferorthopädische Fernröntgenbilder, mittels eigenständig definierter kephalometrischer Analyse durchgezeichnet und vermessen wurden.
Die statistische Analyse ergab, bei getrennter Betrachtung der männlichen (n = 9) und weiblichen (n = 25) Probanden, ein deutlich größeres Ausmaß von Fläche (+30,4%), Breite (+5%) und Länge (+12,3%) des vermessenen Bereiches im extrathorakalen Luftraum der Männer.
Die untersuchten Patientinnen und Patienten zeigten beiderseits eine stärker ausgeprägte Lordose der Halswirbelsäule, neben einer vorwiegend ausgeglichenen Krümmung des Pharynx.
Weder in Bezug auf die berechnete Fläche, noch auf die Krümmung des Pharynx, konnten signifikante Zusammenhänge mit dem ermittelten Ausmaß der Lordose festgestellt werden.
Aufgrund der eingeschränkten Relevanz des lateralen Fernröntgens, einer zweidimensionalen kephalometrischen Methode, in der Diagnostik von Obstruktionen im dreidimensionalen Bereich des „posterior airway space“, scheint die Beurteilung morphologischer Veränderungen des extrathorakalen Luftraumes im Rahmen der kieferorthopädischen Erstuntersuchung nur limitiert durchführbar. Eine erste Einschätzung vorhandener Defizite ist aber durchaus möglich.