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Gewählte Publikation:

Konradt, B.
Häufigkeit von Schlafstörungen bei Kleinkindern zwischen drei und sechs Jahren
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 103 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Pansy Jasmin
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: 30-40 % der Kinder im Vorschulalter leiden unter Schlafproblemen. Die Auswirkungen reichen von Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten bis zu verzögertem Wachstum. Man unterscheidet atmungsbezogene und nicht atmungsbezogene Schlafstörungen. Die wichtigste atmungsbezogene Schlafstörung stellt das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) dar, welches etwa 1-6 % der Kinder betrifft und einen Häufigkeitsgipfel im Kindergartenalter aufweist. Leitsymptome sind Schnarchen, Nachtschweiß, Blässe, Mundatmung, Enuresis, erhöhte Infektneigung und Verhaltensauffälligkeiten. Die Ursache für ein OSAS im Kindesalter sind meist hypertrophierte Adenoide und Tonsillen, weshalb die Behandlung mittels Adenotonsillektomie den Goldstandard darstellt. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob Symptome eines OSAS bei Kindern von 3-6 Jahren häufig sind, inwieweit sie miteinander korrelieren und ob es Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen gibt. Methoden: Es erfolgte eine Umfrage mittels anonymen Elternfragebogens in vier Kindergärten. In die Studie inkludiert wurden 123 Kinder. Der Fragebogen bestand aus 25 Fragen zu anamnestischen Leitsymptomen des OSAS, In- und Parasomnien, sowie sozio-demografischen Daten. Die Auswertung erfolgte mit Excel und SPSS. Ergebnisse: 9,8 % der Eltern gaben an, dass ihr Kind fast immer schnarcht, 28,5 %, dass es manchmal schnarcht. Dies spricht dafür, dass Schnarchen ein relativ häufiges Symptom in diesem Alter darstellt, hinter dem sich möglicherweise ein OSAS verbirgt. Schnarcher waren signifikant häufiger von Nachtschweiß, nächtlichem Erwachen und Aufschreien im Schlaf betroffen. In Bezug auf Geschlecht und Alter fanden sich keine Unterschiede in der Häufigkeit des Schnarchens. Mädchen litten jedoch häufiger an Einschlafschwierigkeiten, Buben an Nachtschweiß. Diskussion: Um sicher sagen zu können, ob hinter dem Symptom Schnarchen ein OSAS steckt, sind weitere Studien mit objektivierbaren Methoden (z.B. PSG) nötig. Aufgrund der Häufigkeit und der Korrelation mit anderen Symptomen, sollte im ärztlichen Alltag jedoch speziell in dieser Altersgruppe an ein OSAS gedacht und bei Verdacht als erster Schritt eine gezielte Anamnese erhoben werden.

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