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Gewählte Publikation:

Wurzer, P.
Follow up nach Brustrekonstruktion aus psychologischer und physiologischer Sicht, besteht ein Unterschied zwischen DIEP- und TRAM-Lappen?-Eine retrospektive Analyse von 178 Fällen-
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Wurzer Paul
Betreuer*innen:
Rappl Thomas
Spendel Stephan
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung In der Brustrekonstruktion gilt der DIEP-Lappen noch immer als die beste mögliche Variante. Bisher existiert jedoch noch kein umfangreicher Fragebogen, der die beschriebenen Vorteile in objektivierbarer Art darstellt. Ziel der Studie war es einen dementsprechend umfangreichen Fragebogen zu erstellen, der es ermöglicht, die Vorteile der verschiedenen Brustrekonstruktionsverfahren zu objektivieren. Material und Methoden: Zur Analyse wurde ein Kollektiv von 178 Patientinnen, bei denen eine Brustrekonstruktion mittels DIEP- und/oder TRAM-Lappen durchgeführt wurde (1995-2010), herangezogen. Es wurden ein Patientengesamtkollektiv und ein Fragebogenkollektiv (30 Patientinnen) definiert. In Zusammenarbeit mit einem Psychiater wurde ein Fragebogen mit 18 Fragestellungen entwickelt. Anschließend wurden Patientinnen aus den Jahren 2009 bis 2010 kontaktiert und um ihre Teilnahme an der telefonischen Befragung gebeten. Die statistische Auswertung erfolgte im SPSS mittels Kreuztafeln und der deskriptiven Statistik. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 125 Patientinnen hatten eine Brustrekonstruktion mittels einem freien TRAM-Lappen, 52 mittels einem DIEP-Lappen und eine mittels DIEP- und TRAM-Lappen. 30 Patientinnen (15 DIEP- und 15 TRAM-Flap) nahmen an der Befragung teil. Bei 16 von 18 Fragen gab es bei der Signifikanzprüfung mittels Chi-Quadrat-Test keinen signifikanten Unterschied der Gruppen (p>0,05). Zwei Fragestellungen (betreffend Physiologie des M. abdominis) ergaben einen signifikanten Unterschied zugunsten des DIEP-Lappens. Hervorzuheben ist, dass nur drei befragte Patientinnen angaben, sehr sportlich zu sein, und der durchschnittliche BMI 26,3 kg/m2 (Präadipositas) war. Obwohl der DIEP-Lappen den geringeren Hebedefekt aufweist, besitzt er laut einer großen Metanalyse ein doppelt so hohes Komplikationsrisiko verglichen zum TRAM-Lappen. Das Hernienrisiko des TRAM-Lappens ist durch Einnaht eines Netzes ident zu jenem des DIEP-Lappens. Zusammengefasst kann man sagen, dass zwischen DIEP- und TRAM-Lappen kein signifikanter Unterschied in der psychologischen und physiologischen Patientenzufriedenheit besteht und dass bei geringer sportlicher Aktivität und erhöhtem BMI auf Grund des geringeren Komplikationsrisikos der TRAM-Lappen das sicherere und schnellere Rekonstruktionsverfahren darstellt.

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