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Gewählte Publikation:

Baumann, L.
Retinoblastom-Therapie an der Universitätsklinik Graz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011.pp.73 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Langmann Gerald
Wackernagel Werner
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Zwischen den Jahren 1996 und 2008 wurden an der Universitäts-Augenklink Graz 36 PatientInnen mit der Diagnose Retinoblastom behandelt. Um einen Überblick über die PatientInnen, deren Therapie, den Verlauf und die Dauer der Behandlung zu erhalten, wurden sämtliche Daten aller PatientInnen zusammengetragen und in einer Tabelle festgehalten. Methode: Alle 36 Retinoblastom-PatientInnen wurden in einer Excel-Tabelle erfasst und nach Geschlecht, Manifestationsalter, Art des Tumorauftretens (unilateral oder bilateral) und den diversen Behandlungsmethoden dokumentiert. Durch die enge Zusammenarbeit der Universitäts-Augenklinik Graz mit der Abteilung für Hämato-Onkologie der Universitäts-Kinderklinik Graz konnten auch alle relevanten Behandlungsdaten in puncto Chemotherapie erfasst werden. Ergebnisse: Bei den 22 unilateralen PatientInnen konnte in 23% (5 PatientInnen) das Auge erhalten werden. Bei den 14 PatientInnen mit einem bilateralen Retinoblastom mussten bei lediglich 6 PatientInnen ein Auge und bei nur einem(r) einzigen Patienten(in) beide Augen enukleiert werden. Somit konnten 20 der 28 erkrankten Augen gerettet werden, was einer ca. 71%igen Erfolgsrate entspricht. An der Medizinischen Universität Graz (Universitäts-Augenklinik und Kinderonkologie) werden Kinder mit einem Retinoblastom nach einem genau strukturiertem Protokoll, dem RB-A-2003 Protokoll, behandelt, welches gegenwärtig das Einzige im deutschsprachigen Raum darstellt. Schlussfolgerung: In den letzten Jahren hat sich das Therapiespektrum beim Retinoblastom deutlich erweitert. War vor einigen Jahren bei unilateralen Retinoblastomen die primäre Enukleation noch Therapie erster Wahl, können heute mittels Polychemotherapie, der Thermochemotherapie, der Brachy- und Kryotherapie oder der transpupillären Thermotherapie in ausgesuchten Fällen die Augen sowohl beim unilateralen, als auch bei bilateralen Retinoblastomen erhalten werden. Somit ist die Enukleation nur noch bei fortgeschrittenen Fällen ohne Aussicht auf Erhalt einer verwertbaren Sehkraft Therapie der Wahl oder nach endgültigem Fehlschlag eines bulbuserhaltenden Therapieversuches.

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