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Tax, N.
Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit von Nahinfrarot-Spektroskopie Messungen der zerebralen Oxygenierung bei reifen Neugeborenen und Frühgeborenen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.78
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Höller Nina
- Betreuer*innen:
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Pichler Gerhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zerebrale Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS) Messungen bieten die Möglichkeit, nicht-invasiv die zerebrale Oxygenierung und Hämodynamik zu messen. Für den klinischen Einsatz dieser Methode gilt es aber zuvor noch, die Probleme der niedrigen Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit der Messwerte zu beheben. Das erste Ziel dieser Studie war es, die Reproduzierbarkeit des cerebral tissue oxygenation index (cTOI), ein Marker für die zerebrale Sauerstoffsättigung, durch die Einführung von Kippmanövern und zweier Qualitätskriterien zu verbessern. Der zweite Teil der Studie beschäftigt sich mit der Vergleichbarkeit der cTOI-Werte des NIRO 300 (Hamamatsu Photonics, Japan) und den Werten der regional cerebral oxygen saturation (rSO2) des INVOS Cerebral & Somatic Oximeter (Covidien, USA). METHODEN: Im Rahmen einer prospektiven klinischen Beobachtungsstudie mit 40 Früh- und Neugeborenen wurden bei jedem Kind die Optoden des NIRO 300 fünf Mal an der linken Schläfe appliziert. Nach jeder Reapplikation erfolgte wiederum fünf Mal ein Kippen des Kopfes von 30 Grad zurück in die horizontale Lage. Der TOI wurde dabei kontinuierlich gemessen. NIRS-Messungen mit linearem Anstieg des Gesamthämoglobins (r2>0,95) wurden in die weiteren Berechungen eingeschlossen (erstes Qualitätskriterium). Als zweites Qualitätskriterium wurde die Formel TOI > SvO2 = 0 < TOI - SvO2 eingeführt. Zusätzlich wurden, ebenfalls fünf Mal, die Optoden des INVOS Cerebral & Somatic Oximeter an der linken Schläfe appliziert und die Werte für rSO2 abgelesen. Die statistischen Auswertungen wurden mit Hilfe des gepaarten Student-t-Test, der Regressionsanalyse und der Bland-Altman-Analyse durchgeführt. RESULTATE: Nach der Einführung des zweiten Qualitätskriteriums nahm die TOI-Standardabweichung/Früh- bzw. Neugeborenem signifikant von 5,7% auf 4,6% ab, während der TOI/Früh- bzw. Neugeborenem signifikant von 74,2% auf 75,7% anstieg. Im Vergleich zu rSO2/Früh- bzw. Neugeborenem war der TOI/Früh- bzw. Neugeborenem nach beiden Kriterien jeweils signifikant niedriger. Der Vergleich der Standardabweichungen/Früh- bzw. Neugeborenem von rSO2 und TOI zeigte keinen Unterschied. Die Ergebnisse der Regressionsanalyse, als auch jene der Bland-Altman-Analyse ergaben, dass diese beiden Variablen nicht miteinander vergleichbar sind. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Reproduzierbarkeit der zerebralen TOI-Messungen mit NIRS konnte durch Kippmanöver des Kopfes und die Einführung zweier Qualitätskriterien signifikant verbessert werden. Der Vergleich der Messwerte von unterschiedlichen NIRS-Monitoren ist derzeit nicht möglich.