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Gewählte Publikation:

Mattes, D.
Über die Wirkung eines Kalium-Titanium-Phosphat (KTP)-Lasers an Sklera, Choroidea und Aderhautmelanom
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2002. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Langmann Gerald
Altmetrics:

Abstract:
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen des KTP-Lasers (532 nm) (NWL-Laserscope) auf okuläre Gewebe. Da bisher kaum Ergebnisse zu diesem Thema publiziert wurden, wurde bei dieser als Basisuntersuchung gedachten Studie durch vielfältige Variation der Lasereinstellungsparameter versucht, einen möglichst breiten Überblick über die Laser-Gewebsinteraktionen in dieser Wellenlänge zu gewinnen. Als Zielgewebe dienten Sklera, Choroidea sowie ein Aderhautmelanom. Neben einer Coninuous Wave-Applikation wurde der STAR Pulse-Modus exploriert, in dem kurze pulsartige Expositionszeiten von 1-50 ms realisiert werden konnten. Durch die Gewinnung eines Bulbusabschnittes mit einem Aderhautmelanom als Studienobjekt wurde die Untersuchung durch Resultate an diesem ergänzt. Die Lasereinflusszone im Skleragewebe wurde in histologischen Schnitten in Masson-Trichrom Färbung untersucht und beschrieben. Dabei wurden unterschiedliche Zonen festgestellt und auch quantitativ ausgewertet. Die Eindringtiefen der Laserstrahlung waren relativ groß (bis 1000 m) und zeigten eine direkte Proportionalität mit der eingestellten Laserleistung. Dies wurde mit den optischen Eigenschaften der Sklera und der zeitlichen Veränderung dieser während der Bestrahlung in Zusammenhang gebracht. Die Applikation im Kontakt-Modus wurde mit dem Non Kontakt-Modus verglichen und wies schon bei geringen Energien eine totale Perforation auf. Die Ergebnisse zeigten außerdem, dass die Ablation von schlecht absorbierendem Gewebe (Sklera), falls sie überhaupt auftritt, relativ große Volumina betrifft, schwer steuerbar ist sowie weitreichende Kollateralschäden hinterlässt. Dies deutet auf die Problematik der Laserablation im Bereich von 532 nm hin. Eine Applikation des Lasers an Choroidea im Continuous Wave-Modus ergab große Schrumpfungen und damit keine Möglichkeit der scharf begrenzten Anwendung als Schneideinstrument. Die gepulste Energieeinbringung hingegen brachte entscheidende Vorteile bei der Verwendugn als choroidales Schneideinstrument mit sich und könnte daher auch praktisch angewendet werden. Betreffend die Sklera wirkte sich der Pulse-Modus mit Ausnahme einer besseren Steuerbarkeit der Ablation nicht voreilig aus. Die Skleraschädigung war sogar tiefer. Der Ersatz des Einwirkmediums Luft durch Wasser wurde untersucht und in seinen praktischen Auswirkungen diskutiert. Dies resultierte in einer eher negativen Beurteilung dieses Ansatzes.

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