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Gewählte Publikation:

Schlechter, S.
Experimentelle 24-stündige subnormotherme Maschinenperfusion nicht allozierbarer, humaner Lebern: Eine Machbarkeitsstudie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2022. pp. 79 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Leber Bettina
Stiegler Philipp
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Zu den gefährlichsten Pathologien im Bereich der Leber gehört das Leberversagen, welches im weiteren Therapieverlauf eine Lebertransplantation nach sich ziehen kann. Zur Erweiterung des Spenderpools wegen erhöhter Nachfrage und einem unzureichenden Angebot zur Transplantation, gilt die Maschinenperfusion als Möglichkeit Spenderorgane für längere Zeit außerhalb des Körpers für längere Transportwege vital zu halten. Zusätzlich bietet die MP eine Möglichkeit Organe ex-vivo vor einer potenziellen Transplantation beurteilen zu können. Ziel: Ziel dieser Studie ist eine retrospektive, experimentelle Aufarbeitung von über EUROTRANSPLANT nicht zur Transplantation allozierbarer humaner Organe, welche 24 Stunden subnormotherm bei 21°C perfundiert werden. Als Ziel dieser Studie gilt es, die Auswirkungen einer 24-stündigen Perfusion zu erfassen und eventuelle Auffälligkeiten bezüglich Materialien und Methoden aufzuzeigen. Methoden: Die Qualität der Organe wird in dieser translationalen Beobachtungsstudie vor, während und nach Perfusion beurteilt. Es werden die sechszehn Spender*innen und deren Organe anhand von Eigenschaften wie BMI, Alter, Vorerkrankungen des*der Spenders*Spenderin, Bildgebung, Dauer der Eislagerung und Grund der Ablehnung des Organs beschrieben. Außerdem werden Perfusatgasanalyseparameter, Leberenzymkonzentrationen und Gallenproduktion über den gesamten Perfusionszeitraum von 24h anhand des verwendeten Perfusats und des Mittelwertes an Stunde 1,6,7 und 24 Stunden untersucht. Ergebnisse: Ein Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts über 24 Stunden ist mit der Zugabe von Natriumbikarbonat möglich. Die Custodiol MP® Lösung benötigt am meisten Natriumbikarbonat für einen ausgeglichenen Basenüberschuss. Die Zugabe findet vor allem am Anfang und nach Perfusionswechsel statt. Es zeigt sich ein Anstieg der Laktatkonzentrationen über die Zeit, während die Glukosekonzentrationen konstant hoch bleiben. Die Menge an Galleproduktion über die Zeit präsentiert keine Auffälligkeiten. Die gemessenen Werte in Galle und Perfusat zu den gleichen Zeitpunkten korrelieren nicht miteinander. Die Fluss-/Widerstandswerte über 24 Stunden zeigen keine Schwankungen. Die Leberenzyme steigen über die Zeit und die Ausgangswerte sind viel höher als im Vergleich zu den Standardwerten im Blut. Konklusion: Zusammenfassend zeigen die gesammelten Informationen, dass die Lebern mit Steatose den Hauptteil der verwendeten Lebern für die SNMP bilden und daher eine Vorbeschädigung des Gewebes besteht. Ein Ausgleich des Basenüberschusses beziehungsweise des pH-Wertes über die Zeit ist je nach Perfusat über die Zeit unterschiedlich schnell möglich, doch bei allen durchgeführten Maschinenperfusionen ist eine Erhöhung der Leberenzymkonzentrationen sichtbar.

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