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Gewählte Publikation:

Portner, N.
Inzidenz der Hüftprothetik OECD Länder von 2015 bis 2050
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Dimai Hans Peter
Pabinger Christoph
Altmetrics:

Abstract:
Seit dem Jahr 2000 steigt in den OECD Ländern die Anzahl an Implantationen von Hüftgelenkprothesen, mit den höchsten relativen Implantationszahlen in der Schweiz, Deutschland und Österreich. In der Zeit von 2005-2011 betrug der Anstieg 23%, während die Bevölkerung im selben Zeitraum um nur 4% anstieg. Es besteht ein Zusammenhang zwischen den Gesundheitsausgaben eines Landes, dem Alter von Patientinnen und Patienten und der Verwendungsrate von Hüftimplantaten. In unserer Studie haben wir daher mit Daten über die Bevölkerung, den Gesundheitsausgaben, den Hüftimplantationszahlen sowie der Verwendungsrate von Hüftprothesen ein Modell zur Berechnung der Inzidenz von Hüftimplantationen in ausgewählten OECD Ländern von 2015 bis 2050 erstellt. Das Wachstum der Bevölkerung, ein breiteres Indikationsspektrum, ein jüngeres Patientinnen- und Patientenkollektiv, sowie höhere Revisionsraten verursachen einen Implantationsanstieg von 50% innerhalb der OECD. Mit den höchsten absoluten Operationszahlen in den USA, Deutschland und Frankreich sowie der höchsten durchschnittlichen Verwendungsrate in Norwegen, der Schweiz und den USA. Bis 2050 kommt es in Australien, Irland, Norwegen, Schweiz und Neuseeland zudem zu einer Verdoppelung der Inzidenz von Hüftprothesen. Heute und in Zukunft werden in nur fünf Ländern 82% aller Hüftimplantationen durchgeführt. Die durchschnittlichen Gesundheitsausgaben pro Kopf werden sich mehr als verdoppeln. In fast allen Ländern übersteigt das Wachstum von Hüftimplantationen das entsprechende Bevölkerungswachstum im selben Zeitraum. Patientinnen und Patienten lassen sich immer früher operieren, werden älter und benötigen zum Teil Wiederholungsoperationen. Wenn politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger nicht rechtzeitig auf diesen Anstieg reagieren, werden nicht nur Krankenhäuser die Konsequenzen zu tragen haben, sondern auch Patientinnen und Patienten werden mit längeren Wartezeiten sowie einer höheren Selbstbeteiligung konfrontiert werden. Aus diesem Grund ist ein zeitgerechtes Eingreifen seitens politischer Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger dringend notwendig.

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