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Gewählte Publikation:

Molnar, A.
Entwicklungsneurologisches Outcome Frühgeborener 23-26 SSW im Alter von 6-8 Jahren
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sommer Constanze
Urlesberger Berndt
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Inzidenz der Frühgeburtlichkeit betrug weltweit im Jahre 2010 11,1%. Aufgrund der stets sinkenden Grenze der Überlebensfähigkeit für Frühgeborene und der trotzdem gleichbleibenden beziehungsweise geringen Mortalität rückt die Frage der Morbidität und somit Lebensqualität immer mehr in den Mittelpunkt. Ziel: Die retrospektive Erfassung des entwicklungsneurologischen Outcome ehemaliger Frühgeborener im Alter von sechs bis acht Jahren und ein Vergleich mit den entwicklungsneurologischen Daten im Alter von zwei Jahren ist das Ziel dieser Arbeit. Des Weiteren soll die Beschulbarkeit in Abhängigkeit von der Gesamtentwicklung erhoben werden. Patienten und Methoden: Es wurden Daten retrospektiv erfasst und mit Hilfe der deskriptiven Statistik ausgewertet. Das Patientenkollektiv bestand aus 48 Kindern, die im Zeitraum von 1996 bis 2001 zwischen 23 und 26 SSW geboren wurden. Ergebnisse: Im Alter von sechs Jahren zeigten 30% der Kinder eine normale Entwicklung, 39% einen milden, 5% einen moderaten und 26% einen schweren Entwicklungsrückstand. Im Vergleich zum Alter von 2 Jahren: 36% der Kinder zeigten eine normale Entwicklung, 4% einen milden, 33% einen moderaten und 27% einen schweren Entwicklungsrückstand. Fünf Kinder (12%) hatten eine Zerebralparese, bei drei wurde dies bereits im Alter von zwei Jahren diagnostiziert. Die Körpergröße lag bei 24,5% unter der dritten Perzentile, bei dem Körpergewicht waren 41,5% und bei dem Kopfumfang 47,5% der Sechsjährigen unter der dritten Perzentile. Im Vergleich dazu hatten 39% der Kinder im Alter von zwei Jahren ein Körpergewicht an der 3. Perzentile und der Kopfumfang war bei 19% der Kinder unter der 3. Perzentile. 39% der Kinder konnten regulär in die erste Klasse Volksschule eingeschult werden. 23% der Kinder benötigten einen Stützlehrer oder besuchten ein weiteres Jahr den Kindergarten oder die Vorschule. Ebenfalls 23% der Kinder wurden in eine Integrationsklasse eingeschult. 15% der Kinder waren auf eine Einschulung in eine Sonderschule angewiesen oder wurden nach Sonderschullehrplan unterrichtet. Schlussfolgerung: Mit steigendem Gestationsalter steigt der Anteil der Kinder mit einer normalen Entwicklung, wobei auch bei extremen Frühgeborenen nur etwa ein Drittel einen schweren Entwicklungsrückstand beziehungsweise eine Zerebralparese aufweist. Kinder mit unauffälliger neurologischer Entwicklung besuchen in der Regel auch die reguläre Volksschule, während Kinder mit schwerem Entwicklungsrückstand in die Sonderschule beziehungsweise Integrationsklasse eingeschult werden.

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