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Gewählte Publikation:

Groll, M.
MULTIMODALE THERAPIEKONZEPTE IN DER BEHANDLUNG VON MALIGNEN GLIOMEN: UNTERSUCHUNG VON THERAPIEERGEBNISSEN UND PROGNOSTISCHEN FAKTOREN
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 75 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Langsenlehner Tanja
Partl Richard
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Ziel der retrospektiven Untersuchung war die Analyse von ÜberIebensraten von PatientInnen mit höhergradigen Gliomen nach perkutaner Strahlentherapie sowie die Untersuchung von therapeutisch und individuell prognostischen Faktoren. Patienten und Methoden: Zwischen 2000 und 2009 wurden 231 PatientInnen (142 Männer, 89 Frauen, medianes Alter: 57,3 Jahre) mit histologisch gesicherten höhergradigen Gliomen (WHO Grad III, n=67, Grad IV, n=164) an der Univ. Klinik f. Strahlentherapie-Radioonkologie Graz einer perkutanen Radiotherapie unterzogen. Bei 119 PatientInnen (51,5%) erfolgte die Radiotherapie nach kompletter Tumorentfernung, bei 88 (38,1%) nach partieller Tumorektomie, bei 24 (10,4%) war lediglich eine stereotaktische Biopsie durchgeführt worden. In der postoperativen MRT Untersuchung waren bei 165 Patienten (71,4%) Tumorformationen nachweisbar. Die Bestrahlung der Tumorregion erfolgte nach 3D Bestrahlungsplanung in konformaler, feldverkleinernder Technik bis auf eine Gesamtdosis von 60Gy, Einzeldosis 1,8 ¿ 2 Gy. 132 Patienten (24,7%) erhielten konkomitant Temozolomide. Pathohistologische und klinische Faktoren, insbesondere Allgemeinzustand bzw. Leistungsfähigkeit zu Beginn der Strahlentherapie, wurden als Prognosefaktoren untersucht. Neben dem Karnofsky Performance Score (KPS) wurden zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit Scores herangezogen, welche speziell für PatientInnen mit neurologischen Erkrankungen entwickelt wurden, nämlich der Glasgow Outcome Score (GOS), die modifizierte Rankin Scale sowie der Medical Research Council brain prognostic index (MRC). Ergebnisse: Das mediane follow-up nach Radiotherapie betrug 60 Monate. In der univariaten Analyse waren Alter bei der Diagnosestellung, Tumorgrad, postoperativer Resttumor, KPS, GOS und MRS signifikant mit dem Überleben assoziiert. Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 7,2 Monate, das mediane Gesamtüberleben 17,2 Monate. Das rezidivfreie bzw. Gesamt-Überleben nach drei Jahren betrug 16% (95% CI 11,3% - 21,4%) and 27,8% (95% CI 21,4% - 34,5%). Schlussfolgerung: Neben Alter, Tumorgrad und postoperativem Resttumor zeigten insbesondere Parameter, die über die Leistungsfähigkeit von PatientInnen Aufschluss geben, einen signifikanten Einfluss auf das Überleben, sodass es sinnvoll wäre, diese Parameter bei der individuellen Therapieplanung zu berücksichtigen.

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