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GATiB: Genome Austria Tissue Bank (Koordinationsprojekt, SP1)

Abstract
Biobanken, die menschliche biologische Proben wie Gewebe, Blut oder Körperflüssigkeiten sowie damit
assoziierte Daten beinhalten, sind eine essentielle Ressource um die Funktion und medizinische Relevanz
von menschlichen Genen zu bestimmen. Besonders bedeutend sind Biobanken, welche qualitativ
hochwertige normale als auch erkrankte Gewebe beinhalten. In diesen Geweben sind die Informationen über
jene genetischen und epigenetischen Veränderungen, sowie Veränderungen der Genprodukte, die eine
Erkrankung verursacht und ihren Verlauf bestimmt haben, noch enthalten. Umfangreiche
Gewebesammlungen gewähren einen Einblick in die große Variabilität von menschlichen Erkrankungen
sowie deren unterschiedliches Ansprechen auf Behandlungen. Sie sind somit eine essentielle Grundlage für
die Weiterentwicklung einer individualisierten Medizin. Die Etablierung von Biobanken hat sich weltweit
bisher auf Blutproben konzentriert, während Gewebebanken nur fragmentarisch, in unterschiedlicher Größe,
mit uneinheitlicher Probenzusammensetzung sowie nach unterschiedlichen Standards und Zielen aufgebaut
wurden. Auf Grund dieser Mängel von isoliert aufgebauten Biobanken wurde der Etablierung eines
internationalen Netzwerkes von Bio(Gewebe)banken eine hohe strategische Priorität eingeräumt; nicht nur
um den wachsenden Bedarf an derartigen Ressourcen zu decken, sondern auch um die Effizienz der
medizinischen Genomforschung zu steigern und Forschungskosten zu reduzieren.
Wir planen eine der weltweit größten Sammlungen von erkrankten humanen Geweben, die bereits an der
Med. Universität Graz besteht, zu einem OECD Biologischen Ressourcenzentrum weiterzuentwickeln, das
spezifisch auf die Unterstützung von systembiologischen Forschungsansätzen, die Entwicklung von
Medikamenten und die Verbesserung der Volksgesundheit ausgerichtet ist. Da menschliches Gewebe eine
äußerst begrenzt verfügbare Ressource ist, wird besonderes Augenmerk auf eine gut koordinierte Analyse
der Proben gelegt, so dass zukünftig qualitativ hochwertige Daten, die aus den Geweben gewonnen wurden,
anstelle des Gewebes selbst für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt werden können.
Die zentralen Komponenten von GATiB umfassen: 1) archivierte Gewebeproben, die mit Daten über den
Krankheitsverlauf und weiteren medizinischen Daten assoziiert sind, 2) prospektiv gesammelte Gewebe und
Blutproben mit dazugehörigen Daten über die Erkrankung des Patienten sowie über einwirkende
Umweltfaktoren, 3) Tiermodelle, die auf molekularer Ebene hinsichtlich ihrer Relevanz für menschliche
Erkrankungen überprüft wurden und 4) IT-Werkzeuge, die Probendokumentation, Datenspeicherung und
Datensuchen unterstützen sowie die Anonymität der Probenspender schützen. Die Entwicklung von GATiB
wird von Erfahrungen geleitet, die aus Forschungsprojekten über Brustkrebs und stoffwechselbedingte
Lebererkrankungen, sowie aus Analysen der wichtigsten Biobanken in Europa, USA, Asien und Australien
gewonnen werden. Besonders beachtet wird auch das soziale, ethische und politische Umfeld von GATiB,
um eine gute Integration dieser wichtigen Ressource auf nationaler und internationaler Ebene zu
ermöglichen.
Projektleitung:
Zatloukal Kurt
Laufzeit:
01.05.2006-30.09.2009
Programm:
GENAU
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Mitarbeiter*innen
Zatloukal K., Projektleiter*in
Denk H., Projektmitarbeiter*in
Samonigg H., Projektmitarbeiter*in
Trauner M., Projektmitarbeiter*in
Beteiligte MUG-Organisationseinheiten
Diagnostik und Forschungsinstitut für Pathologie
Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie
Klinische Abteilung für Onkologie
Projektpartner
Institut für Politikwissenschaften, Universität Wien, Österreich
Kontaktperson: Univ. Prof. Dr. Herbert Gottweis;
Universität Wien, Österreich
Kontaktperson: Johann Eder;
Gefördert durch
GEN-AU - Genomforschung in Österreich, Rosengasse 2-6, 1014 Wien, Österreich
Publizierte Projektergebnisse
> Gewebebanken: Chancen und Risiken für die Genomfor... EURAT Sympsoium; 15.03.2012; Heidelberg. 2012.
> The European Biobanking and Biomolecular Resources... International Symposium - National Biobank of Korea; April 25-27, 2012; Korea. 2012.
> Transborder flows of samples an daccompanying data... Biobanks and Biomedical collections -an ethical framework for future research; Juni, 18-20 2012; Straßburg. 2012.
> Biobanks a key resource for Biomarker Development... Biomarker Symposium; Oktober, 3, 2012; Wien. 2012.
> European perspective on biobanking... Methodology of cancer clinical trials; Dezember, 12-13,2012; Brussels, BE. 2012.
> Biobanking and the future of medicine & standardiz... China Biobank development Strategy Workshop; Nov, 08-11, 2102; Shanghai, China. 2012.
> Metabolic disorders in interaction with cancer: li... Multiscale systems biology cancer Workshop; November, 12-13, 2012; Leiden, NETHERLANDS. 2012.
> The effects of Tissue biobank on translational med... 2nd annual Biobank China - Ethics Construction and information management for biobank; Juli, 5-8, 2012; Shanghai, China. 2012.
> Addressing global health challenges through resear... European Health Forum - Gastein; Oktober, 4-5, 2012; Gastein. 2012.
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