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"Jury" - Druckgesteuertes Ballon-Thrombektomiegerät

Abstract
Projekt: „JURY‐LITE“ ‐ Entwicklung und Bau eines Geräteprototypen zur druckmonitorierten  Thrombektomie/Embolektomie 
 
Gefäßoperationen wie die Thrombektomie gehören zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen überhaupt.  Komplikationen des dabei angewendeten Fogarty-Manövers sind die Ruptur des Katheterballons, Ruptur  und Perforation der Arterie, Embolusabschwemmung sowie die spätere Ausbildung von Restenosen durch Intimahyperplasie. Bei diesen Gefäßoperationen wird durch einen Ballonkatheter (Fogarty-Katheter) der Durchmesser des Gefäßes durch Aufblasen eines Ballons erweitert und der Thrombus unter Rückzug des  Katheters entfernt. Je stärker der Ballon aufgeblasen oder gefüllt wird, umso stärker ist die Dehnung des  Blutgefäßes und auch die Kraft, die auf die Gefäßwand wirkt (mechanischer Stress). Bislang wird der  Ballondruck bei solchen Eingriffen manuell über Daumendruck an einer mit dem Katheter verbundenen  Spritze ohne irgendeine Form der Drucküberwachung erzeugt. Das sensorische System „JURY‐LITE“  ermöglicht es, dass Druckdaten während des chirurgischen Eingriffs aufgezeichnet und an einen portablen Computer gesendet werden. Durch eine Sammlung dieser Daten zur statistischen Auswertung sollen optimale Druckverhältnisse, die zu einem bestmöglichen Ergebnis im Rahmen der Thrombektomie führen,  ermittelt  werden.  Diese  Art  des  Monitorings  ermöglicht  es suboptimale/kritische Druckverhältnisse während des Eingriffs zu erkennen und zu korrigieren (Anzeige der Druckdaten in Echtzeit). Zusätzlich kann  das „JURY‐LITE“‐System bei der Ausbildung von unerfahrenen GefäßchirurgInnen zum Einsatz kommen,  indem die Druckverhältnisse bei Thrombektomie-Schulungen überwacht werden und auszubildende ChirurgInnen so ein Gefühl für den optimalen Druck während dieses Eingriffes bekommen. Ein haptisches  Übungsmodell wurde in an der Technischen Universität Graz bereits entwickelt und wird mit dem „JURYLITE“‐System weiter verfeinert. Die klinische Anwendung des JURY‐LITE‐Systems erfolgt an der klinischen  Abteilung  für  Gefäßchirurgie  des  Univ.  Klinikums  Graz.  Die Kontrolle und Optimierung der Druckverhältnisse während der Thrombektomie soll letztlich dazu führen, dass weniger Komplikationen auftreten und weniger Patienten erneut behandelt werden müssen wodurch das JURY‐LITE‐System zur  PatienInnensicherheit und Kostenreduktion beiträgt. 
Schlagworte
Druckkontrolle
Druckmonitoring
Medizinprodukt
Thrombektomie
Projektleitung:
Hörl Gerd
Laufzeit:
15.11.2018-31.12.2023
Art der Forschung
Angewandte Forschung
Mitarbeiter*innen
Hörl G., Projektleiter*in
Beteiligte MUG-Organisationseinheiten
Lehrstuhl für Medizinische Chemie
Gefördert durch
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