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Einfluß der diabetischen Neuropathie auf die Stimulationsparameter der peripheren Nervenstimulation in der peripheren Nervenstimulation

Abstract
Die Prävalenz von Diabetes Mellitus (DM) wird in industrialisierten Ländern auf ungefähr 7,3% geschätzt, wobei die Inzidenz in den letzten Jahren gestiegen ist. Die Prävalenz der diabetischen Neuropathie in dieser Population wird mit bis zu 50% angegeben. Wegen der vielen Komorbiditäten von diabetischen Patienten, geht man davon aus, dass speziell diese Patientengruppe von regionalanästhesiologischen Verfahren profitieren könnte. Andererseits wird die periphere Regionalanästhesie (RA) bei Patienten mit bereits vorbestehender Neuropathie nicht empfohlen, da man eine Verschlechterung der Erkrankung durch eine Nervenverletzung beim regionalanästhesiologischen Verfahren befürchtet. Die periphere Nervenstimulation (PNS) ist das Standardverfahren in der Regionalanästhesie, bei der man den zu blockierenden Nerven mit Hilfe von Stromimpulsen, die eine motorische Reizantwort verursachen, aufsucht. Es wird davon ausgegangen, dass bei Verschwinden der motorischen Reizantwort bei 0,3 mA ein ausreichender Sicherheitsabstand vorhanden ist, um eine schädliche intraneurale Injektion des Lokalanästhetikums zu verhindern. Ob nun die diabetische Neuropathie diese Stimulationsparameter beeinflusst, ist bis heute nicht ausreichend untersucht und könnte daher ein Risiko für diese Patienten darstellen.

Das beantragte Projekt untersucht die Hypothese, ob die Nerven von Patienten mit DM weniger empfindlich auf Stromimpulse reagieren und daher die unteren Grenzwerte für die PNS in dieser Patientenpopulation deutlich höher gewählt werden müssen um eine intraneurale Injektion sicher zu verhindern. Wir möchten den Einfluss von DM auf die Erregbarkeit von peripheren Nerven anhand einer prospektiven, geblindeten, fallkontrollierten Observationsstudie untersuchen. Dementsprechend haben wir folgende Ziele definiert.

Ziel 1: Die benötigte Stimulationsstromstärke bei Patienten mit und ohne Diabetes mellitus zu definieren.
Ziel 2: Zu überprüfen ob es bei diabetischen Patienten zu einer höheren Inzidenz von neurologischen Verletzungen gibt.
Ziel 3: Von den Ergebnissen geleitete Empfehlungen für die Durchführung von regionalanästhesiologischen Verfahren bei diabetischen Patienten zu generieren.

Die Ergebnisse dieser Studie werden das Verständnis von der Nadel-Strom-Nerven-Beziehung bei peripherer Nervenstimulation deutlich verbessern und dadurch einen immensen Einfluss auf die Patientensicherheit während regionalanästhesiologischer Verfahren haben, besonders in der Patientenpopulation mit bereits vorbestehender Neuropathie.
Schlagworte
Neuropathologie
Diabetologie
Anästhesiologie
Diabetische Neuropathie
Periphere Nervenstimulation
Periphere Regionalanästhesie
Projektleitung:
Rigaud Marcel
Laufzeit:
01.01.2012-30.09.2013
Programm:
FWF KLIF
Subprogramm
KLIF
Art der Forschung
Klinische Studie

Weitere Informationen:
http://www.fwf.ac.at/de/abstracts/abstract.asp?L=D&PROJ=KLI135

Mitarbeiter*innen
Rigaud M., Projektleiter*in
Gemes G., Sub-Projektleiter*in
Heschl S., Sub-Projektleiter*in
Köhler G., Projektmitarbeiter*in
Leb-Stöger U., Projektmitarbeiter*in
Hallmann B., Projektmitarbeiter*in
Beteiligte MUG-Organisationseinheiten
Klinische Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin 1
Klinische Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin 2
Gefördert durch
FWF, Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung, Wien, Österreich

FWF-Project-Link: KLI135
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